Kontext / Contexte

Wirksame Amok-Prävention ist unmöglich.
Einigkeit besteht, dass eine wirksame Amok-Prävention nicht möglich ist, dass wohl aber allgemeine Maßnahmen der Suizid- und Gewaltprävention auch auf mögliche Amokläufer wirken können.
Vorbereitung auf den möglichen Ernstfall: Weil eine wirksame Prävention nicht zu gewährleisten ist, müssen Vorbereitungen für einen möglichen Ernstfall getroffen werden. Die Tat wird zwar nicht verhindert, aber die Chance, "glimpflich" davonzukommen, steigt erheblich, denn der Verlauf einer Amoktat wird mitgeprägt von den Gesamtumständen und dem Verhalten der Anwesenden.

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- die Sonderlage "Amoklauf", die mit den alltäglichen Verhaltensweisen nicht zu bewältigen ist
- den Begriff "Amoklauf" und den Unterschied zwischen Amoktat und Bedrohungslage / Geiselnahme
- Rollenwechsel: "Von der Lehrkraft zum Krisenmanagement"
- den Grundsatz "Kollektive Rettung hat Vorrang vor individueller Rettung"
- den Grundsatz "Ein erreichter Sicherheitsstandard bleibt erhalten" und können ihn situationsgerecht anwenden
- den Grundsatz "Run - hide - fight" und können ihn situationsgerecht anwenden.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- sich insgesamt mental, taktisch und organisatorisch auf eine Amoklage vorzubereiten, um sie im Ernstfall professionell zu bewältigen
- bei Amokalarm in ihrer Klasse die Führung zu übernehmen
- Schutz- und Sicherungsmaßnahmen zu treffen
- die vorbereiteten Handlungsoptionen überzeugend umzusetzen, indem sie klare Verhaltensanordnungen treffen
- ängstliche und verstörte Schüler/-innen zu beruhigen und zu ermutigen und allen in der Klasse das Gefühl von Sicherheit zu vermitteln
- ihre Klasse bis zum Ende des Amokalarms sinnvoll zu beschäftigen.

Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- sind bereit, sich mit dem Grundsatz "kollektive Rettung hat Vorrang vor individueller Rettung" unter ethischen und seelsorgerischen Gesichtspunkten auseinanderzusetzen
- sind in der Lage, im Falle eines Amokalarms die Führung zu übernehmen und Schutz- und Sicherungsmaßnahmen zu veranlassen
- reflektieren ihre eigenen Möglichkeiten und Grenzen in einer höchstextremen Sonderlage.

Inhalt / Contenu

- Amok / School-Shooting
- Täterziele / Schulziele / Polizeiziele
- Rollenwechsel (vom/von der Lehrer/-in zum/-r Krisenmanager/-in)
- Grundsatz "Kollektive Rettung vor individueller Rettung"
- Grundsatz "Erreichter Sicherheitsstandard bleibt erhalten"
- Grundsatz "Run - hide -fight"
- Dilemmata
- psychologisch-traumatologische Nachbetreuung
- praktische Übungen.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

- Impulsvortrag
- Beispielvideos
- Diskussionen
- Übungen und Experimente (Praxisübungen).

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Heinz Kraft, Diplom-Verwaltungswirt, Villigster Deeskalationstrainer, Führungskräfte- und Deeskalationstrainer