Integrierte Mehrsprachigkeit in der durchgängigen sprachlichen Bildung

Lernen geschieht in der Auseinandersetzung mit den Sachen. Bei dieser Auseinandersetzung wächst der Anteil des Gelernten, der durch Sprache vermittelt ist, zunehmend. Nicht alles können oder sollen Kinder und Jugendliche durch direkte Erfahrung und Erprobung lernen, oft bedarf das Lernen der sprachlichen (sekundären) Vermittlung oder der Ergänzung und Erklärung. Bei gefährlichen Sachen ist primäres Lernen nicht einmal erwünscht. Daher bilden Lernen und Sprache zusammen eine Einheit, in der die Komponenten sich miteinander entwickeln. Wie kann dies in sich verändernden mehrsprachigen Gesellschaften stattfinden?

Die komplexe sprachliche Ausgangslage in Luxemburg  und die bisherigen Lernergebnisse in den Schulen erfordern es, nach Wegen zu suchen, wie die Sprachenvielfalt der Bevölkerung in Luxemburg in das Lernen einbezogen werden kann. In ihrem Lebensumfeld werden Kinder schon früh auf die Sprachenvielfalt aufmerksam und erleben die Sprachen in Kontakt. Für die Schule geeignet erscheinen daher Verfahren, die die spontane Aufmerksamkeit von Kindern in mehrsprachiger Umwelt von Anfang an aufgreifen und einzelne Äußerungen der Kinder über Sprachen, über die Unterschiede von Sprachen und über die Sachsprache zum Thema machen.

Im Kontakt mit mehreren Sprachen erkennen Kinder früh, dass ein Gegenstand in der einen Sprache diesen Namen, in der anderen Sprache jenen Namen hat (Opa – abuelo – papi – avô), dass andererseits ähnliche Lautfolgen etwas Verschiedenes bedeuten können (Papi = Papa – papi = grand-père), und sie äußern dies evtl.

>> Doppelte Erstsprachen

>> Erstsprache - Zweitsprache – Fremdsprache - Mehrsprachigkeit

Zunehmend wird der Umgang mit mehreren Sprachen weiter ausgebaut.

>> integrierte Mehrsprachigkeit in Zyklus 1 

>> integrierte Mehrsprachigkeit in Zyklus 2

>> integrierte Mehrsprachigkeit und mehrsprachiges Bewusstsein

Ergebnis ist die mehrsprachige Persönlichkeit:

  • die einige Sprachen kompetent handelnd und  sprechend wie schreibend gebraucht, 
  • andere gut oder annähernd versteht,
  • die Beziehungen zwischen den Sprachen herstellen kann und Ähnliches von Verschiedenheit unterscheidet (z.B. Wortverwandte wie Fisch – fish vs. Falsche Freunde wie der Fisch – la fiche).

Dass Mehrsprachige durch das Schulsystem in allen Sprachen und Sprachhandlungsbereichen das muttersprachliche Niveau einer allseits gebildeten Persönlichkeit erreichen, bleibt leider meist Illusion.

Das Institut de Formation continue empfiehlt die folgenden Weiterbildungsangebote: