Integrierte Mehrsprachigkeit und mehrsprachiges Bewusstsein

Mit zunehmendem Alter (integrierte Mehrsprachigkeit in Zyklus 2) werden die Einheiten beim Vergleichen der Sprachen größer, es tauchen komplexere Ausdrücke und Sätze auf. Die Auseinandersetzung mit den Sprachen und ihren Ausdrucksmöglichkeiten wird dadurch kognitiver und kann bewusste Operationen für den Sprachvergleich einsetzen.

Ein Beispiel:

In Zyklus 4 schreiben die Schüler/-innen auf, welche Sprache sie mit wem sprechen: Ech …
Ich spreche Deutsch mit meinen Eltern. – Je parle en français avec mes parents. – (Eu) Falo Português com meus pais. – Parlo italiano con i miei genitori. – (Eu) Vorbesc româneste/ limba română cu părinții mei. … Die Sätze werden auf Papierstreifen geschrieben und verglichen: Beim selben Inhalt schwankt die Wortzahl zwischen fünf und sieben Wörtern; in manchen Sprachen ist das Subjektpronomen nicht nötig, weil das Verb die Person enthält; der possessive Artikel wird im Rumänischen nachgestellt; im Italienischen finden wir Artikel und Possessivum miteinander.

Das alles finden Lernende des Zyklus 4 selbst im Vergleich heraus: Wissen über Sprachen, das ihre Sprachaufmerksamkeit erhöht. Auch den Weg, wie man etwas herausbekommt, finden sie gemeinsam selbst. Kleine Texte, Chansons, Gedichte eignen sich für solche vergleichende Arbeit. Auf diese Weise entsteht ein mehrsprachiges Sprachbewusstsein.

Durch reflektierendes Arbeiten werden die Sprachen als jeweils eigenständige unterschieden.

Daneben steht der lebensweltliche Sprachgebrauch, und der zeigt Sprachmischungen. Während das "Mixen" aus Sprachnot durchweg meist negativ beurteilt wurde, gilt das "Switchen" (d.h. inhaltlich oder kontaktbedingt motiviert, springen Sprecher innerhalb einer Äußerung von einer zur anderen Sprache) als akzeptabel und ist in Luxemburg gängige Praxis auch in bildungssprachlichen Kontexten.

>> Bildungssprache

>> Sprachloyalität

>> Sprachen mischen

Das Institut de Formation continue empfiehlt die folgenden Weiterbildungsangebote: