Integrierte Mehrsprachigkeit in Zyklus 1

Von Zyklus 1 an können sprachbezogene Bemerkungen und Beobachtungen der Kinder angenommen und besprochen werden, sowohl bezüglich des lëtzeburgisch-deutschen Vergleichs (Kind:"Déi soen ech")– Lehrerin: „Ja, im Fernsehen sagen sie ich, und wie sagen wir?";  usw.) als auch im Vergleich mit anderen Familiensprachen (Hand – pg. mão). Bilder- und Geschichtenbücher sowie Medien lernen die Kinder bald auch auf Deutsch kennen und global verstehen. Für Zyklus 1 können zweisprachige Bilder-Kinderbücher die Familiensprachen der Kinder einbeziehen; evtl. lesen Eltern parallel zur Schule in den Familiensprachen und/oder auf Deutsch etwas vor. Lieder in verschiedenen Sprachen, selbst gesungen und auf Tonträgern, unterstützen das Sprachlernen durch Melodie, Reim und Rhythmus. Das wäre ein Anfang, zu dem die Eltern evtl. von den Lehrpersonen angeleitet werden.

Bei der Einführung in die Schrift  können Grapheme / Buchstaben am Anfang stehen, die (in den lebensweltlichen Sprachen der Kinder ähnlichen) Lauten entsprechen: /a/, /i/, /m/, /r/… mit ersten Wörtern wie dt. Mama, pg. mamãe, frz. maman, engl. mum [mam]; Katze – pg., span. gato, ital. gatto; Rad - pg. roda, ital. ruota… So wird die Mehrsprachigkeit von Anfang an hörend und einzelne Buchstaben erkennend integriert, ohne Aufwand und ohne zu verwirren. Eine einsprachige strenge Ganzwortmethode eignet sich dafür nicht, wie es andererseits auch nicht das Ziel ist, gleichzeitig in mehreren Sprachen die Schrift zu erwerben. Ziel ist lediglich, die durch die beginnende Schrifterfahrung aufkommenden sprachvergleichenden Überlegungen der Kinder aufzufangen und sinnvoll einzubeziehen, statt sie zu verdrängen.

Das Institut de Formation continue empfiehlt die folgenden Weiterbildungsangebote: