Rituale im Klassenzimmer

Kontext / Contexte

Rituale bieten Orientierung und geben Sicherheit – ein wichtiger Aspekt in einer Lernumgebung. Wenn das Gehirn sich sicher fühlt, fällt das Lernen leichter. Ritualer stärken das Gemeinschaftsgefühl und können so Schutz bieten gegen Ausgrenzung innerhalb der Klassengemeinschaft. Im Alltag haben wir alle – Erwachsene und Kinder – viele Routinen, die sich aufgrund von häufiger Wiederholung einschleichen und ebenfalls ein Gefühl von Sicherheit geben können. Im Gegensatz zu Routinen, die sich automatisch entwickeln und ein Zeichen von Gewohnheit und Komfortzone sind, sind Rituale ein Ausdruck einer gemeinsam getroffenen und ganz bewusst gestalteten Abfolge von Handlungen und Verhaltensweisen. Sie dienen daher zusätzlich als Ruhepausen, um kurz innezuhalten und gemeinsam eine Aktivität durchzuführen, die gleichzeitig dem inneren Nervensystem dabei hilft, sich zu entspannen.

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- die Bedeutung und Nützlichkeit von Ritualen im Klassenzimmer
- eine Bandbreite von möglichen Ritualen zur Begrüßung, zur Verabschiedung, für Übergänge, für kleine Pausen, etc.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- ausgewählte Rituale in ihren eigenen Unterricht neu bzw. weiter zu integrieren
- mit den Kindern ihrer Klasse(n) gemeinsam Rituale zu entwickeln, um ein mitfühlendes und respektvolles Miteinander zu gestalten
- den Schulalltag für sich und für die Kinder so zu strukturieren, dass mithilfe von ausgewählten Ritualen immer wieder kleine Pausen gemacht werden können

Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- sind offen, ihre eigenen Ideen und bereits gesammelten Erfahrungen zu teilen
- sind bereit, Neues auszuprobieren und mit Offenheit und Neugierde dem Prozess beizuwohnen und mitzugestalten -

Inhalt / Contenu

In dieser Weiterbildung werden zunächst die Unterschiede zwischen Routinen und Ritualen erfahren und dann die Sinnhaftigkeit von ausgewählten Ritualen im Klassenzimmer diskutiert. Es werden verschiedene Rituale zur Begrüßung, zur Verabschiedung, zu Übergängen, zum Klassenklima, etc. vorgestellt sowie um mitgebrachte Erfahrungen der Teilnehmer/-innen ergänzt und dann gemeinsam diskutiert. In der Zeit zwischen den Weiterbildungsterminen geht es darum, einige der Ideen selbst umzusetzen und in den Erfahrungsaustausch zu kommen.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

Impulsvortrag
Austausch in Klein- und Großgruppen
Reflexionen
Konkrete Beispielübungen und Rituale
Gruppenarbeit
Selbstlernpahse

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Berenice Boxler, zert. MBSR-Lehrerin, Achtsamkeit in der Schule, Achtsame Kommunikation, Selbstfürsorge, Trauma-sensitive Achtsamkeit, IFS, SEE Learning

Remarques / Anmerkung

Während der Selbstlernphase entwickeln die Teilnehmer/-innen ein eigenes Konzept mit von ihnen ausgewählten Übungen/Ritualen, das sich für ihre jeweiligen beruflichen Umstände eignet und reflektieren über die Durchführung und eventuellen Schwierigkeiten bei der Umsetzung und wie sie mit diesen Schwierigkeiten umgehen möchten.