Gesprächshaltung bei Elterngesprächen

Kontext / Contexte

Das Pflichtbewusstsein verliert in unserer heutigen Gesellschaft immer mehr an Stellenwert. Dies hat dramatische Auswirkungen auf die Erziehung und Bildung unserer Kinder und Jugendlichen. Die Frage nach Verantwortung gleicht mehr und mehr einer Schuldzuweisung, welche von den Eltern unidirektional das soziale System zur Rechenschaft bittet. Auch die Schule, und vor allem das Kollegium, leidet unter dieser unrechten Forderung. Gleichzeitig steigt jedoch die Unsicherheit der Professionellen im Bildungswesen im Umgang mit eben diesen Beschuldigern, wodurch es zur Verstärkung des gerade erwähnten Phänomens kommt.
Das Konzept "Sécher Schoul" versucht, im Rahmen der Elternarbeit, den Lehrkräften Handlungssicherheit zu vermitteln, damit die Zuständigkeit aller Beteiligten geklärt werden kann. Hierzu bedarf es, unter anderem, professioneller Gesprächssettings, Anwendung gezielter Kommunikationsstrategien, das Erkennen von widersprüchlicher Kommunikation, u.v.m.
Die hier angebotene Weiterbildung richtet sich deshalb spezifisch an die aktuellen und zukünftigen Mitglieder des Konzepts "Sécher Schoul", um ihnen die benötigten Kompetenzen für erfolgreiche Elterngespräche, im Sinne einer Verantwortungsbewusstheit seitens der Eltern, zu gewährleisten.

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- die Wirkung nonverbaler (z.B. Haltung und Status, Spiegeln, Nähe und Distanz, ...) und verbaler (Stimme, empathisches Zuhören, …) Kommunikation
- die Wirkung des Gesprächskontexts (Raum, Sitzordnung, benötigte Dokumente, …)
- die Methoden, um Gespräche im Voraus sinngemäß zu planen.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- verschiedene Methoden der Gesprächsführung, wie z.B. "la communication non-violente, SOSRA", u. ä. anzuwenden
- Gespräche zielgerichtet zu planen und umzusetzen
- SMARTe Gesprächsziele zu verfassen
- kommunikative Vermeidungsstrategien der Eltern zu erkennen und entgegenzuwirken.

Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- reflektieren ihre eigene Gesprächsführung
- setzen sich kritisch mit ihrer eigenen nonverbalen und verbalen Kommunikation auseinander
- entwickeln eine pädagogische Haltung: Menschen vor Entscheidungen setzen und ihnen die Konsequenzen ihrer Entscheidungen und den daraus resultierenden Handlungen transparent zu erklären und ihre Entscheidungen zu respektieren.

Inhalt / Contenu

- Vorstellen von Wirkungsgraden der eigenen Person und dessen Rolle in der Gesprächsführung
- Präsentation der Gesprächsklientel, den Eltern
- Vortrag des Gesprächskontexts, sowie dem ihm innewohnenden Handlungsspielraum
- fiktive Gesprächssituationen in wechselnden Rollen in Dreiergruppen als Kommunikationstraining
- anschließende konstruktive Feedbackrunde in den einzelnen Gruppen

Arbeitsformen / Approche méthodologique

- Präsentation der einzelnen Handlungsmöglichkeiten, sowie praktische Umsetzung einzelner vorgestellten Lerninhalte in einem spielerischen Kontext
- Training der thematisierten Inhalte in mehreren unterschiedlichen fiktiven vorgegebenen Gesprächssituationen mit sich wechselnden Rollen (Eltern, Lehrkraft, Beobachter) der Teilnehmer und mit Fokus auf jeweils unterschiedliche Teilaspekte des Erlernten (z.B. "communication non-violente" Fokus auf Stimme, Fokus auf Spiegeln, u.v.m.)

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Paul Vaessen, Directeur adjoint EBS

Remarques / Anmerkung

Die Weiterbildung richtet sich primär an die Mitglieder der jeweiligen PLK TEAMS der einzelnen Schulen.