Traumatisierte Kinder in der Schule – Traumapädagogik konkret (Schwerpunkt: Bindungs- und Entwicklungstraumata)

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- die traumapsychologischen und krisenpsychologischen Grundlagentheorien
- deren Anwendung im pädagogischen Alltag.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage im Umgang mit betroffenen Kindern konkrete Hilfestellungen zu leisten.

Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- überprüfen in Form einer Reflexion der Kommunikationsfähigkeit ihre eigene Haltung zu betroffenen Kindern
- entwickeln Toleranz für den Umgang mit betroffenen Kindern/Eltern.

Inhalt / Contenu

Schulen sollten ein Ort der Freude und der Sicherheit für Schüler, aber auch für die dort tätigen Pädagogen sein. Dennoch machen Krisen vor der Institution Schule nicht halt. Wie können Pädagogen damit umgehen, wenn Schüler Gewalterfahrungen oder Missbrauch erlebt haben? Was kann ein Pädagoge in einer Krisensituation konkret tun, um seinen Schülern zu helfen?

Diese und viele weitere Fragen werden im Verlauf der Fortbildungsreihe (fünf Module) beantwortet:

• Modul 1: Einführung in die Traumapädagogik
- Was ist eigentlich Traumapädagogik?
- Was ist ein Trauma?
- Wie entsteht ein Trauma?
- Welche Arten von Trauma werden unterschieden?

• Modul 2: Trauma in der Klinischen Psychologie (Psychotraumatologie)
- Welche Krankheitsbilder können sich aus einem Trauma entwickeln?
- Welche Diagnostik gibt es?
- Welche therapeutischen Möglichkeiten gibt es (Exkurs: Traumatherapie)?
- Arbeiten an konkreten schulischen Fallbeispielen

• Modul 3: Traumapädagogik in der Schule
- Besonderheiten im Lebensraum Schule
- Auswirkungen von Traumata auf Schülerinnen und Schüler
- Was muss man pädagogisch beachten?
- Was kann man im Erstkontakt tun?
- Wie soll der Unterricht gestaltet werden? (Bedürfnisorientierte Pädagogik)
- Arbeiten an konkreten Beispielen in Kleingruppen, Erarbeitung von schulischen Konzepten

• Modul 4: Selbstfürsorge für Lehrkräfte speziell beim Umgang mit traumatisierten Kindern
- Selbstreflexion: Übertragung – Gegenübertragung, innere Anteile, blinde Flecken
- Selbstfürsorge: Abgrenzungsmöglichkeiten, Hilfe annehmen
- Supervision von konkreten eigenen Fällen der Teilnehmer

• Modul 5: Krisenintervention – Was tun im Notfall?
- Was ist Krisenintervention?
- Was tun bei Dissoziationen, Flashbacks oder suizidalen Gedanken?
- Was tun bei konkreten Notfällen im Klassenzimmer (z. B. Todesfall eines Mitschülers, Aggressives Verhalten, Morddrohungen)?

Die Fortbildung (mit Schwerpunkt Bindungs- und Entwicklungstraumata) vermittelt grundlegendes Wissen über die Gestalt von Traumata, Krisen, die Auswirkung von krisenhaften Ereignissen auf alle Beteiligten des Systems Schule und den Umgang mit möglichen Reaktionen auf belastende Ereignisse im Akutfall. Ziel der Veranstaltung ist eine gesteigerte Handlungskompetenz der Pädagoginnen und Pädagogen in Krisensituationen.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

Kombination aus :
- PowerPoint-gestützten Kurzvorträgen
- praktischen Beispielen
- Erarbeitung von eigenen Konzepten
- Austausch.

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Alexander Prölß, Dr. phil., staatlicher Schulpsychologe, Lehrbeauftragter an der RPTU Kaiserslautern-Landau, Psychotherapie (HeilprG), Supervision (BDP), Notfallpsychologie (BDP)