Systemische Pädagogik - Grundkurs

Kontext / Contexte

Systemische Pädagogik:
- begleitet, stützt und fördert Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf Ihrem Weg
- orientiert sich an den Fähigkeiten und Ressourcen der Einzelnen
- schaut auf Lösungen statt auf das Problem
- berücksichtigt den Kontext
- verändert Blickwinkel und lässt eine neue Haltung entstehen
- arbeitet wertschätzend, mit Humor und Leichtigkeit.

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- die Grundlagen des systemischen Denkens
- die Bedeutung des Konstruktivismus im systemischen Arbeiten und reflektieren dahingehend die eigene Haltung
- den Ansatz der lösungsorientierten Beratung und wenden die verschiedenen Fragetechniken (z.B. zirkuläre Fragen, Skalierungsfragen, Fragen nach Ausnahmen usw.) an
- Methoden, um lebendig und kreativ Sitzungen zu gestalten
- den Aufbau und die Wirkungsweise von Systemen.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- eine Vielzahl systemischer Methoden und Interventionen für Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Familien, Eltern und Gruppen einzusetzen
- lösungsorientiert zu arbeiten und die Ressourcen der Klienten und Systeme zu nutzen
- überprüfbare Ziele zu erarbeiten und es für die Arbeit mit Lösungsvisionen zu nutzen
- die gelernten Methoden zur Gestaltung von Sitzungen in der Praxis einzusetzen
- selbst Erfahrungen in Praxiseinheiten und mit Hilfe begleitender Supervision zu sammeln.

Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- reflektieren ihr eigenes systemisches Handeln im beruflichen Kontext
- reflektieren den Aufbau und die Wirkungsweise von Systemen auf ihr berufliches Arbeitsfeld
- reflektieren den Einsatz der systemsichen Methoden und Interventionen für Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Familien, Eltern und Gruppen
- erweitern ihre kommunikativen Fähigkeiten mit Kindern, Jugendlichen und deren Familien, mit Gruppen und Teams.

Inhalt / Contenu

1. Modul - Grundlagen systemischer Pädagogik:
Einführung in die Grundlagen systemischen Denkens und Handelns und in eine ressourcen- und lösungsorientierte Haltung.

2. Modul - Konstruktivistische Grundlagen in der systemischen Pädagogik:
- Auftragsklärung
- lösungsorientierte Fragetechniken
- Grundklagen des Konstruktivismus.

3. Modul - Systemische Methoden in der Pädagogik:
Systemische Methoden für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Gruppen, die konkret in der beruflichen Praxis anwendbar sind.

4. Modul - Systemische Aktionen mit Familien:
Weitere systemische Methoden in der pädagogischen Arbeit mit Familien. Zoogeschichte, Ressourcosaurus und bewegungsintensive Aktionen komplettieren den Methodenschatz.

5. Modul - Vom Konflikt zur Lösung:
- Methoden zur Gewaltprävention und zur Lösung von Konflikten
- Modell zur Einschätzung von Konfliktstufen, die Methoden der Friedenstreppe und des Systemisch Konsensieren zur Streitschlichtung für Kinder- und Jugendlichengruppen.

6. Modul - Das Lebensflussmodell - VFT special
Zur Visualisierung des lösungs- und ressourcenorientierten Ansatzes werden auf
dem Boden Seile als Lebenslinien von der Vergangenheit in die Zukunft gelegt. Wichtige Stationen können mit Symbolen markiert werden.

7. Modul - Praxisseminar - Video-Live:
Videos aus der eigenen Arbeit werden vorgestellt und gemeinsam nach lösungorientierten Ideen und Arbeitsweisen ausgewertet.

8. Modul - systemische Aktionen mit Gruppen und Teams und Abschluss Grundkurs:
- gruppenpädagogische Ansätze und Methoden werden systemisch betrachtet und genutzt
- kollegiale Beratung wird vermittelt.

7 Tage Supervision und Üben:
- Supervision dient zur Klärung offener Fragen in der aktuellen Arbeit der Teilnehmer/innen
- inhaltliche Fragen werden aufgearbeitet und das bisher Gelernte gefestigt.

Seminare und Supervisionen finden entsprechend des Kursplans abwechselnd online oder in Präsenz statt.

16 Unterrichtseinheiten - Selbstlernphase:
- selbstverantworltich Literaturbearbeiten
- Vorbereitung und Nachbereitung der Seminare und der selbstverantwortliche Arbeit
- Berichte und Protokolle
- Videoerstellung.

40 Unterrichtseinheiten - Intervision:
Die Teilnehmer/innen der Weiterbildung treffen sich regelmäßig zur selbständigen Übungsarbeit und Fallbesprechung in selbstorganisierten Kleingruppen.

30 Unterrichtseinheiten - selbstverantwortliche systemische Anwendung in der pädagogischen Praxis:
Dazu gehört die selbstverantwortliche Anwendung der systemischen Arbeit im beruflichen Umfeld, z.B. mit Kindern, Jugendlichen, Kollegen, Eltern, Gruppen usw.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

Sie können lebendige Sitzungsmodelle studieren und üben diese in realitätsnahen Simulationen oder in Selbsterfahrung, so dass eine sofortige Umsetzung des Gelernten in Ihre berufliche Praxis möglich wird. Durch Miterleben von Sitzungen der Trainer/innen und Kolleg/innen erhalten Sie viele verschiedene Modelle aus der reichen systemischen Tradition.

DAS MÜNCHNER LEBENSFLUSSMODELL:
Wir haben damit eine umfassende, neue Methodik für die Visualisierung des lösungs- und ressourcenorientierten Ansatzes entwickelt. Mit Hilfe des Lebensflussmodells kommen die Mitglieder einer Familie/Systems wieder leichter mit ihren Ressourcen in Kontakt, erinnern sich ihrer Erfahrungsschätze und werden darin unterstützt, hilfreiche Lösungshaltungen einzunehmen. Es können auch abwesende Personen repräsentiert werden.
Jede/r Einzelne, jedes kleine und größere System sammelt im Laufe der Entwicklung einen gigantischen Schatz an Erfahrungen. Unser ganzes Leben haben wir Probleme erfolgreich gelöst, Krisen gemeistert, gelernt uns zu schützen und zu bewegen. Der Lebensfluss veranschaulicht einen Prozess: Auf dem Boden werden Seile als Lebenslinien von der Vergangenheit in die Zukunft gelegt. Krisen erscheinen als Kurven, als eine Herausforderung im Wachstumsprozess. Diese Methodik gibt eine räumlich-zeitliche Orientierung und begleitet wertschätzend weitere Lösungsschritte. Konstruktive Kräfte fließen wieder.

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Dr. Astrid Dobmeier, Lehrende für Systemisches Coaching und Systemische Supervision (DGSF)
Systemische Beraterin, Therapeutin, Coach, Supervisorin (DGSF) und Organisationsentwicklerin
Dr. Michael Schieche, Dipl.-Psychologe, psychologischer Psychotherapeut (ST), systemischer Lehrtherapeut (DGSF),Selbsterfahrungsleiter, Supervisor, Leitung Institutsambulanz
Susanne Wegner, Dipl-Sozialpädagogin (FH), systemische Familientherapeutin (DGSF), systemische Dozentin (DGsP), Leitung der Weiterbildung Systemische Pädagogik
Alexandra Mair, Staatl. anerkannte Erzieherin, Staatl. anerkannte Heilpädagogin, Systemische Einzel-Paar- und Familientherapeutin (DGSF), Systemische Supervisorin (DGSP), Generative Facilitator (Wank, Berlin)
Juliane Kellerer, Staatl. anerkannte Ergotherapeutin, Systemische Familientherapeutin (vft), Systemische Coachin und Supervisorin für pädagogische Kontexte (DGsP), Generative Facilitator (Wank, Berlin)