Die Motivation zum Üben und Musizieren (2). Musikpädagogisches Nachdenken über einen äußerst geschundenen Begriff.
(Code : D3-b-12)
Kontext / Contexte
Enseignement musical
Zielsetzung / Objectifs
Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- verschiedene Methoden, ihr Schüler zu motivieren
- die Wirkung unterschiedlicher Reize auf Schüler
- die Vorteile des emotionalen Erfahrungslernens
Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- ihren Unterricht zu reflektieren
- Lernsprünge als natürliches Element zu verstehen
- Motivation durch geeignete Massnahmen zu generieren
Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- verhalten sich verschwiegen
- sind offen gegenüber Neuem
- verhalten sich kollegial
Inhalt / Contenu
Das Modewort in Sachen methodischem Agieren wäre die Vermittlung. Man bräuchte einfach nur gut zu erklären und schon versteht unser Gegenüber die ganzen Sachverhalte.
Eine integrale Methodik stellt sich gegen die Dominanz kognitiver Vermittlungsprozesse und rückt emotionales Erfahrungslernen in das Zentrum des Anfangsunterrichts. In den frühen Lernstrukturen ist das ganzheitliche Lernen als zentral zu betrachten, alles fühlt, nur wenig theoretisiert und große Lernbereiche laufe unbewusst ab. Erst in späteren Erfahrungsräumen gewinnt das bewusste kognitiv-analytische Üben und Musizieren an Bedeutung.
Unsere traditonelle Musikpädagogik, die auf die Tyrannei des linearen Denkens setzt, könnte sich in eine Musizierpädagogik verwandeln. Dann wird Musik nicht als Technik vermittelt, sondern als Sprache erfahrbar gemacht, aus der Musik heraus gestaltet. Dem Improvisieren wird als Lernfeld des Entfaltens gebührend Raum gegeben, es geht um die Fundierung der Handlungen im Hören. Lernpsychologisch gilt es zu durchdringen, dass Verstehensprozesse nicht linear verlaufen, sondern stets in Sprüchen plötzlich auftauchen.
Diese Lernsprünge brauchen Zeit, sehr viel Zeit; die Geduld wird zur obersten Tugend im päagogischen Handeln. Die Musizierpädagogik legt ferner eine manische Fixierung auf Ziele ab und setzt nicht auf jeden Reiz automatisch auch eine Reaktion. Aber auf Reize nicht zu reagieren erfordert eine hohe Widerstandskraft. An dieser Stelle schließt sich der Kreis zum Motivationsthema, denn guter Unterricht baut nicht auf methodische Sensation. Sondern es ist durchaus eine pädagogische Verantwortung, Reize zu vermindern. Letztlich wird zu zeigen sein, dass genuine Verstehensprozesse von Mensch zu Mensch ablaufen und nicht digitalisierbar sind
Arbeitsformen / Approche méthodologique
Anhand theoretischer Inputs und praxisnahen Beispielen wird sich dem Thema genähert. Dabei bleibt auch Platz für eigene Problemstellungen, die im Seminar diskutiert werden können.
Referent, Referentin / Formateur, formatrice
Michael Stecher, Leitung von Seminaren in der Lehrerfortbildung an Musikschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, akademischer Mitarbeiter im Bereich der Musikpädagogik an der Hochschule für Musik Freiburg
Termin / Date et horaire
Groupe A
Modalité : | Présentiel |
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Date : | le vendredi 14 mars 2025, de 9 à 12 et de 13 à 17 heures |
Lieu : | IFEN Walferdange - eduPôle - bâtiment 6 |
Nombre max. de participants : | 20 |
Places disponibles : | 20 |
Statut de la formation : | Inscriptions ouvertes au cours du 2ème trimestre 2024-25 |
Délai d'inscription : | - |
Public cible
Contexte professionnel : | [EM] Enseignement musical (conservatoires et écoles de musique communales) |
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Catégorie de fonction : | |
Informations complémentaires : | Enseignement musical (conservatoires et écoles de musique communales) |
Praktische Hinweise / Informations pratiques
Langue(s) : | allemand |
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Informations : | Dr. Björn Jakobs - bjoern.jakobs@ifen.lu |