Die Motivation zum Üben und Musizieren (1). Musikpädagogisches Nachdenken über einen äußerst geschundenen Begriff.
(Code : D3-b-11)
Kontext / Contexte
Enseignement musical
Zielsetzung / Objectifs
Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- verschiedene Methoden, ihr Schüler zu motivieren
- die Vorteile des ritualisierten Unterrichts
- verschiedene Lehrer-Rollen
Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- ihren Unterricht zu reflektieren
- Unterricht zu strukturieren und zu planen
- Motivation durch geeignete Massnahmen zu generieren
Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- verhalten sich verschwiegen
- sind offen gegenüber Neuem
- verhalten sich kollegial
Inhalt / Contenu
Motivieren müssen angeblich beide: Lehrer und Eltern, ohne Motivation geht scheinbar nichts. Die einen sollen ihre Schüler einmal wöchentlich über ein gehöriges Maß an Spaß zum Musizieren verführen. Instrumentalunterricht sei dann ein guter Unterricht, wenn das methodische Agieren den Prinzipien der modernen Hyper-Kulturen angepasst wird: mehr, schneller, lauter, schriller, bunter, peppiger, aufgemotzter, aufschäumender und (s.v.v.) geiler. So wird das mit der Übemotivation dann schon klappen. Die anderen sollen ihre Kinder mit einem neuen „Mut zur Disziplin“ zum täglichen häuslichen Üben anhalten. Lehrer und Eltern bräuchten lediglich die richtigen Methoden und Rituale anzuwenden - vor allem aus der neurodidaktisch inspirierten Lernpsychologie und den Erziehungstipps von „Super Nanny“ -, schon würde nicht nur die Übemotivation anwachsen, nein, auch die Berufsmotivation stiege in unermessliche Höhen.
Und dann wären da noch die Schüler, um deren willen der ganze Motivationsschnickschnack betrieben wird. Wie steht es eigentlich um die Schülermotivation: Warum müssen sie überhaupt motiviert werden? Haben wir uns in der Erwachsenenrolle wirklich tiefgreifend mit der Frage beschäftigt, was das Üben so unattraktiv erscheinen lässt?
In dieser Fortbildung soll deutlich werden, dass wir sowohl in der Lehrerrolle, als auch in der Position der Eltern, schneller zu einem „pädagogischen Unmenschen“ mutieren, als uns das lieb sein kann. So sorgt ein freundliches und nobles Auftreten leider noch nicht für gelingende pädagogische Erfahrungsräume und unsere kommunikativen Überredungsbegriffe werden von den Schülern auch schnell als das enttarnt, was sie in Wahrheit sind: Täuschungsmanöver.
Besonders skurril wird die Sache mit dem Üben, wenn Unterricht lediglich zum Abfragen der Hausaufgaben daherkommt.
Und unter der tiefenpsychologischen Lupe entlarvt sich so manch ein Unterricht als ein Abarbeiten von Schuld. Eine einfache und oberflächliche motivationale Symptombehandlung ist nicht das Ziel dieses Seminarteils.
Arbeitsformen / Approche méthodologique
Es stehen pädagogische Denkübungen im Mittelpunkt, die weiter und tiefer reichen, möglichst bis an die Wurzel der alltagspädagogischen Problemstellungen.
Daher werden auch die Strafformen im Wandel der Zeit analysiert, mit deren Hilfe die Übeleistungen der Schüler sicher gestellt werden sollen.
Spannend wird es an den Stellen, wo auch die reformpädagogischen Ansätze zu perfiden Selbstkontrollprozeduren verkommen.
Referent, Referentin / Formateur, formatrice
Michael Stecher
Termin / Date et horaire
Groupe A
Modalité : | Présentiel |
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Date : | le jeudi 13 mars 2025 de 9 à 12 et de 13 à 17 heures |
Lieu : | IFEN Walferdange - eduPôle - bâtiment 6 |
Nombre max. de participants : | 20 |
Places disponibles : | 20 |
Statut de la formation : | Inscriptions ouvertes au cours du 2ème trimestre 2024-25 |
Délai d'inscription : | - |
Public cible
Contexte professionnel : | [EM] Enseignement musical (conservatoires et écoles de musique communales) |
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Catégorie de fonction : | |
Informations complémentaires : | Enseignement musical (conservatoires et écoles de musique communales) |
Praktische Hinweise / Informations pratiques
Langue(s) : | allemand |
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Informations : | Dr. Björn Jakobs - bjoern.jakobs@ifen.lu |