Themen déi brennen! Wéi ginn ech als Enseignant/-e domat ëm?

Kontext / Contexte

Der Umgang und die Diskussion mit aktuellen Themen lassen sich im Schulalltag nicht vermeiden: Aktualität kann in jedem Fach zum Thema werden und dadurch können in jedem Fach durch kontroverse Themen und Diskussionen brenzlige – da oftmals emotional aufgeladene – Situationen entstehen.
Ganz gleich ob Schüler*innen im Rahmen Ihres Unterrichts um ihre eigene Meinung gebeten werden, ob sie aktuelle Themen diskutieren oder während der Pause mit Mitschüler*innen sprechen/streiten. Immer wieder wird man als Lehrer*in mit Aussagen (nicht nur von Schüler*innen) konfrontiert, die “über das Ziel hinausschießen”. Als employé.e oder fonctionnaire d’État ist man der demokratischen Grundordnung und Verfassung verpflichtet. Dies bedeutet auch antidemokratische (diskriminierende, verfassungsfeindliche, gewaltverherrlichende) Haltungen zu erkennen und darauf zu reagieren.

Für Lehrkräfte stellen sich dabei zahlreiche Fragen:
- Was schreibt der gesetzliche Rahmen vor?
- Wann und wie soll oder muss man darauf reagieren?
- Welche Haltung kann die Lehrkraft einnehmen?
- Welche Herausforderungen stellen sich bei kontroversen Themen im Unterricht?
- Wie kann die Lehrkraft diesen Herausforderungen begegnen?
- Wie kann man mittel- oder langfristig günstige Rahmenbedingungen für den Umgang mit “brennenden” Themen schaffen?

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen:
- kennen die Gesetzeslage bezüglich Meinungsfreiheit in Luxemburg
- wissen, welche Äußerungen nicht unkommentiert zugelassen werden dürfen
- wissen um die Grauzone, in der sich zahlreiche Äußerungen bewegen
- wissen um die Herausforderungen und den Umgang mit kontroversen Themen.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen:
- machen sich bewusst, wo die Grenze des Sagbaren zu ziehen ist
- kennen einige Techniken, wie sie auf “über das Ziel hinausschießende” Äußerungen reagieren
- eignen sich notwendige Kompetenzen, um in bestimmten Situationen angemessen zu reagieren
- kennen verschiedene Haltungen, die sie in Diskussionen einnehmen können
- sind sich der Vor- und Nachteile der verschiedenen Haltungen bewusst

Haltung
Die Teilnehmer/innen:
- lassen – im Sinne der Meinungsfreiheit - in ihrem Unterricht bewusst Raum für engagierte Diskussionen unter den Schüler*innen.
- zeigen Haltung und Zivilcourage, wenn sie mit Aussagen konfrontiert werden, die die Grenzen der Meinungsfreiheit überschreiten.
- schaffen günstige Rahmenbedingungen zum Umgang mit Themen, die brennen.

Inhalt / Contenu

Die relevanten Gesetzestexte werden untersucht. Die Teilnehmer*innen müssen sich zu einzelnen Äußerungen positionieren, diskutieren ihre Standpunkte untereinander und beraten über den passenden Umgang damit. Sie erhalten Tipps zum Umgang mit solchen Situationen.
Zudem werden die Herausforderungen thematisiert, die bei kontroversen Themen und Diskussionen den Lehrkräften begegnen können. Es werden Möglichkeiten besprochen, wie sich die Lehrkräfte in bestimmten Situationen verhalten können, um bestmöglich in solchen Situationen zu reagieren.
Mithilfe von Fallbeispielen aus dem Schulalltag reflektieren die Teilnehmenden die nötigen Kompetenzen, um entsprechende Haltungen einnehmen zu können und diese selbstbewusst zu verkörpern.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

- Theoretischer Input
- Diskussion im Plenum und in Kleingruppen
- Analyse und Austausch
- Simulationen.

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Bernard Bram, Zentrum fir politesch Bildung
Steve Hoegener, Zentrum fir politesch Bildung