Nahost-Konflikt - ein Thema, das brennt?
(Code : D4-e-90)
Kontext / Contexte
Im Schulalltag sind wir ständig mit aktuellen Themen konfrontiert. Der Nahost-Konflikt bildet dabei keine Ausnahme. Dieses Thema wird von Schüler*innen und Lehrer*innen gleichermaßen heiß diskutiert und ist oft von einseitigen Informationen geprägt. Von mit Aufklebern zum Thema versehenen Schließfächern bis hin zu emotionalen Aussagen im Pausenhof - der Nahost-Konflikt ist ein Thema an luxemburgischen Schulen, kann in jedem Fach zur Diskussion werden und zu kontroversen und emotional aufgeladenen Situationen führen.
Die Schule sollte ein Ort sein, wo solch kontroverse Themen diskutiert werden, damit Jugendliche konstruktiv streiten lernen. Tatsächlich ist es in einer Demokratie von zentraler Bedeutung zu üben, wie man mit Menschen, deren Werte sich von den eigenen unterscheiden, in einen Dialog tritt und sie respektiert ohne ihre Meinung zu teilen. Bekommen junge Menschen diese Gelegenheit nicht, verlassen sie sich vielleicht zu sehr auf Freunde und soziale Medien, sind möglicherweise frustriert und verwirrt bei wichtigen Themen, die sie, ihr Umfeld oder das Weltgeschehen angeht. Alle Lehrkräfte können ihnen dabei helfen, sich konstruktiv mit „brennenden“ Themen auseinanderzusetzen. Dies bedarf jedoch einer gewissen Vorbereitung.
Diese Fortbildung basiert auf dem Konzept Teaching Controversial Issues, eines vom Europarat (CoE) und der Europäischen Kommission (EC) initiierten Projekts, das vom Zentrum fir politesch Bildung für Luxemburg angepasst wurde.
Zielsetzung / Objectifs
Wissen
Die Teilnehmenden:
- kennen ihre eigenen Haltung gegenüber brennenden Themen und wissen, welche Herausforderungen der Umgang mit ebensolchen in sich birgt
- kennen wichtige Konfliktlinien bezüglich des Nahost-Konfliktes
- wissen, warum es wichtig ist, kontroverse Themen in der Schule zu behandeln
- wissen, welche Art von Beteiligung sie von den Schüler*innen verlangen können
- wissen, wie sie kontroverse Themen erfolgreich unterrichten.
Fähigkeiten
Die Teilnehmenden sind in der Lage
- mit emotionsgeladenen Situationen umzugehen
- eine Atmosphäre für erfolgreiche Diskussionen zu schaffen
- einen echten Dialog zu fördern anstelle einer Debatte oder Schlagabtausches
- junge Menschen in einen demokratischen Dialog über kontroverse Themen einzubinden.
Haltung
Die Teilnehmenden
- erkennen die Wichtigkeit, junge Menschen in den demokratischen Dialog über kontroverse Themen einzubinden
- gewinnen Selbstvertrauen, um die Diskussion kontroverser Themen zu einem Teil ihrer täglichen Praxis zu machen
- reflektieren das Unterrichten kontroverser Themen in einer whole school approach – Perspektive.
Inhalt / Contenu
Folgende Fragestellungen sollen während der Fortbildung geklärt werden:
- Was erlaubt das Gesetz und was nicht?
- Sollten Lehrkräfte immer eine neutrale Haltung einnehmen?
- Welche Art von Engagement können wir von den Schüler*innen verlangen?
- Was zählt als Erfolg im Klassenzimmer?
- Welche Art von Atmosphäre braucht man für erfolgreiche Diskussionen? Wie schafft man diese? Wie kann man einen echten Dialog im Gegensatz zu einer Debatte fördern?
- Wie geht man mit hochemotionalen Situationen um?
- Welches Grundlagenwissen und welche Konfliktlinien sollte man kennen, wenn es zu einer Diskussion kommt, die sich um den Nahost-Konflikt dreht?
In der Fortbildung geht es darum, wichtige Konfliktlinien dieser langandauernden Auseinandersetzung nachzuzeichnen und die wichtigsten Begriffe mit den Teilnehmenden zu besprechen, die von einer gewissen Kontroversität gekennzeichnet sind. Außerdem sollen die Teilnehmer*innen insbesondere Anhaltspunkte und konkretes Handwerkszeug vermittelt bekommen, um Äußerungen von Lernenden im schulischen Alltag aufzufangen, selbst wenn diese die Grenzen der Meinungsfreiheit und des Sagbaren erreichen oder sogar überschreiten. Diese Fortbildung verfolgt nicht den Anspruch, den Teilnehmenden ein umfassendes Verständnis vom Konflikt im Nahen Osten zu vermitteln.
Arbeitsformen / Approche méthodologique
- Vortrag
- Auswahl an Powerpoints und Videos
- Diskussion in der Klein- und Großgruppe
- Austausch zwischen den Teilnehmer*innen
- Feedback
- Reflexion und Bewertung.
Referent, Referentin / Formateur, formatrice
Marc Schoentgen, Zentrum fir politesch Bildung (ZpB)
Tom Ketter, Zentrum fir politesch Bildung (ZpB)
Termin / Date et horaire
Groupe A
Modalité : | Présentiel |
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Date : | le samedi 18 mai 2024 de 9 à 12 heures |
Lieu : | IFEN Walferdange - eduPôle - bâtiment 6 |
Nombre max. de participants : | 20 |
Places disponibles : | 6 |
Statut de la formation : | Inscriptions en cours |
Délai d'inscription : | - |
Public cible
Contexte professionnel : | [EF_C2-4] Enseignement fondamental-Cycle 2-4 [ES] Enseignement secondaire |
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Catégorie de fonction : | Personnel enseignant Personnel éducatif |
Informations complémentaires : | personnel enseignant, éducatif et psycho-social |
Praktische Hinweise / Informations pratiques
Langue(s) : | luxembourgeois |
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Informations : | Vanessa Reinsch - formations@zpb.lu |
Organisation : | formation organisée en coopération avec le ZpB |