Mehrsprachiger Erwerb und seine Vorläuferfertigkeiten

Kontext / Contexte

Im Rahmen des Differenzierungsbereichs D5 (Erzieher/-innenausbildung), ist es essentiell, dass die Lehrkräfte sich intensiv mit den Inhalten des pädagogischen Handelns innerhalb der Mehrsprachigkeitsentwicklung auseinander setzen. Dies kann hiermit durch ein REG gewährleistet und die Leher/-innen durch Frau Prof. Chilla entsprechend sensibilisert werden.

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- aktuelle Erkenntnisse aus der Mehrsprachigkeitsforschung
- Studien zu den Chancen und Herausforderungen von monomodaler und bimodaler Mehrsprachigkeit
- aktuelle Erkenntnisse zur Bedeutung des pädagogischen Handelns für die Förderung mehrsprachiger Entwicklung.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- interne und externe Einflussfaktoren auf die mehrsprachige (bimodale) Entwicklung zu bewerten
- die Bedeutung von Aspekten der professionellen Beobachtung im Kontext von frühkindlicher und kindlicher individueller Mehrsprachigkeit anzunehmen und zu bewerten
- die eigene Sprachenbiografie als Einflussfaktor für das pädagogische Handeln in Vorschule (Cycle 1) und Schule zu erkennen
- Ansatzpunkte zu erkennen, um die Rolle erwachsener Bezugspersonen im Sprachenbildungsprozess von Kindern zu reflektieren.

Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- begegnen der frühkindlichen und kindlichen (bimodalen) Mehrsprachigkeit und mehrsprachigen Identität mit Wertschätzung
- erkennen die Wichtigkeit der kontinuierlichen Überprüfung und Erweiterung der eigenen Wissensbestände in Bezug auf frühkindliche und kindliche mehrsprachige Entwicklung.

Inhalt / Contenu

Aktuelle Studienergebnisse zum kindlichen mehrsprachigen Erwerb und seine Vorläuferfertigkeiten werden diskutiert und eingeordnet. Anhang von Sprachbeispielen von Kindern aus der Praxis sollen eigene Wissensbestände zum Thema erkannt und neue Erkenntnisse gewonnen werden. Als wichtiger Aspekt werden interne und externe Faktoren für den kindlichen mehrsprachigen Erwerb, wie Alter zu Beginn des Sprachenerwerbs, Dauer des Inputs in einer Sprache, Taubheit und Hörbehinderung oder relative familiäre Armut diskutiert. Es geht dabei weniger um die Ausgangslage der Kinder, sondern eher um die Rolle der erwachsenen Bezugspersonen. Sie können, indem sie einen an aktuellen Forschungsergebnissen orientierten ressourcenorientierten Blick auf kindliche mehrsprachige Entwicklung einnehmen, ihr eigenes Handeln reflektieren. So unterstützen sie aktiv den kindlichen mehrsprachigen Erwerb aller Kinder.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

Workshop mit Impulsvortrag und Diskussionsrunden.

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Solveig Chilla, Prof. Dr., Universitätsprofessorin für Pädagogik bei Beeinträchtigung von Sprache und Kommunikation, Europa-Universität Flensburg