Lebenspraktische Fertigkeiten bei Menschen mit dem Förderbedarf Sehen

Kontext / Contexte

Zu den Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL) gehören alle Tätigkeiten, die eine Person in den Bereichen Arbeit, Freizeit und Familie ausführen können sollte. Diese Bereiche sind bei Menschen mit dem Förderbedarf Sehen häufig erschwert und können zu unterschiedlich starken Abhängigkeiten führen. Indem man die Person mit dem Förderbedaf Sehen dabei unterstützt, Unabhängigkeit zu erlangen oder wiederzuerlangen, kann diese an Selbstvertrauen gewinnen oder zurückgewinnen und erlernen, ihren Alltag selbständig(er) zu bewältigen. Aus diesem Grund sind Kurseinheiten zum Thema "lebenspraktische Fertigkeiten" (LPF) für viele Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung unerlässlich.

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- die Abteilung für LPF des CDV
- die Prozedur, um eine LPF-Reha eines/r Schülers/-in in die Wege zu leiten
- die pädagogischen Grundlagen, Chancen und Schwierigkeiten beim Vermitteln lebenspraktischer Fertigkeiten
- die Unterschiede zwischen der Arbeit mit geburtsblinden, späterblindeten und sehbehinderten Menschen
- Methoden, um die individuellen Bedarfe von Kindern mit spezifischen visuellen Bedürfnissen zu ermitteln
- den Stellenwert der Begriffsbildung in der Arbeit mit Menschen mit dem Förderbedarf Sehen
- unterschiedliche Strategien und Techniken (spezifische Auswahl) für die Vermittlung der lebenspraktischen Fertigkeiten
- unterschiedliche Anpassungs- und Markierungsmöglichkeiten (Beleuchtung, Kontraste, taktile Markierungen, usw.)
- eine spezifische Auswahl unterschiedlicher Hilfsmittel.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- eine Handlungsanalyse durchzuführen
- mögliche Anpassungen von Raum und Arbeitsplatz vorzunehmen
- mögliche Anpassungen von Haushaltsgegenständen und Arbeitsmaterialien vorzunehmen und die spezifischen Hilfsmitteln anzuwenden
- die Essenssituation pädagogisch sinnvoll zu gestalten.

Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- setzen sich mit der Wichtigkeit von Selbständigkeit im Alltag auseinander
- entwickeln ein Bewusstsein in Bezug auf die Differenzen in den unterschiedlichen Lebensbereichen
- entwickeln ein ganzheitliches Denken
- passen sich an die individuelle Entwicklung/Kompetenzen des/der Schülers/-in an.

Inhalt / Contenu

- Selbsterfahrung zum Thema "Essenstechniken"
- Erläuterung von LPF
- Vorstellung des LPF-Teams
- Kontaktaufnahme mit dem LPF-Dienst und Prozedur zur Einleitung einer LPF-Reha
- Sensibilisierung
- differenzierte Methoden des LPF-Trainings
- pädagogische Haltung
- Selbsterfahrung zum Thema "Verbalisierung"
- weitere nützliche Informationen
- Fragenklärung.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

- Selbsterfahrung
- theoretische Inputs
- kurze Fallbeispiele.

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Tanja Hollman, Ergothérapeute
Pascale Faust, Educatrice diplômée
Madia Sgura, Chargée de Cours
Viviane Weber, Ergothérapeute