Modules avancés - Formation interne CTSA

Kontext / Contexte

Wir stellen einen starken Anstieg der Anzahl von Schülern/-innen fest, bei denen eine Autismus-Spektrum-Störung (ASS) diagnostiziert wurde, manchmal in Verbindung mit einer Doppeldiagnose. Aus diesem Grund verzeichnen die Bildungsdienste, insbesondere das CTSA, einen starken Anstieg der Anfragen nach Fortbildungen, Fachberatungen, spezialisierte ambulante Interventionen in den Regelschulen sowie nach Sonderschulunterricht für Schüler/-innen mit ASS im CTSA.
Dieser Anstieg erklärt sich u.a. durch eine ausgereiftere medizinische Diagnostik und ausgebildete Personalmitglieder, die genauer hinschauen.
Für das CTSA bedeutet dies einen starken und schnellen Anstieg der Schülerzahlen, aber auch des Personals. Um die Qualität der Arbeit mit den Schülern zu erhalten und weiterzuentwickeln, werden diese Module für neue CTSA-Mitglieder eingeführt, um sie von Anfang an beim Erwerb und der Entwicklung von Grund- und Schlüsselkompetenzen im Bereich der ASS zu unterstützen.
Der Betreuungsalltag von Menschen mit ASS stellt komplexe Anforderungen an die begleitenden Personen und Institutionen. Die tägliche Arbeit vollzieht sich im Spannungsfeld zwischen fachlichem Anspruch an eine individuelle Begleitung und dem Umgang mit möglichen herausfordernden Verhaltensweisen. Das theoretische Wissen über Autismus und autismusspezifische pädagogische Konzepte ist die Grundlage für fachliches Handeln. Jedoch erschwert die Vielfalt individueller Besonderheiten innerhalb des gesamten autistischen Spektrums die Umsetzung. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es notwendig ist, das eigene pädagogische Handeln immer wieder neu zu reflektieren und an den/die Schüler/-in und die Situation anzupassen. Das involvierte Personal muss deshalb bestmöglich geschult werden.
Der Weiterbildungskurs mit seinem bewusst hohen Praxisbezug soll diesem Anspruch gerecht werden: Die Auswahl der Themen orientieren sich stark an den Erfordernissen des Betreuungsalltags. Das Verstehen der autistischen Verhaltensweisen und der möglichen zu Grunde liegenden Funktionen, die Entwicklung von Assistenzmöglichkeiten in allen Lebensbereichen und auch der Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen gehören zu den Themenschwerpunkten.

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen nach den 5 Modulen:
- die Informationsverarbeitung bei Menschen aus dem Autismus-Spektrum und haben vertiefte Kenntnisse über ASS
- die Theorien der informellen Förderdiagnostik
- die Theorien der Grundlagen des TEACCH-Ansatzes® (Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children) und des Structured TEACCHing®
- die Theorien des DIRFloortime® nach Dr. Stanley Greenspan und des Social-Skills-Assessement betreffend der sozialen Interaktion von Menschen mit ASS
- das Curriculum der TEACCH®Communication und der Unterstützten Kommunikation (UK)
- die verschiedenen Arbeitsmodelle bei Herausforderndem Verhalten
- das Eisbergmodell
- das 5-Phasen-Modell
- die 5-Steps (TEACCH®).

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- die erlernten Theorien im pädagogischen Alltag umzusetzen
- verschiedene Möglichkeiten der Strukturierung und Visualisierung in der Praxis klientenspezifisch zu entwickeln
- Stärken, Interessen und Problembereiche erheben zu können
- individuelle Förderplanung für die SchülerInnen mit ASS zu erstellen
- Verhaltensauffälligkeiten in ihrem Bedingungsgefüge besser verstehen und mögliche Interventionsstrategien ableiten zu können
- konstruktiv Feedback zu geben.

Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- reflektieren ihr eigenes Verhalten in ihrer Arbeit mit den SchülerInnen mit ASS
- pflegen eine konstruktive, professionelle und respektvolle Haltung in der Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team, sowie mit den Eltern der SchülerInnen.

Inhalt / Contenu

Ablauf:

- Modul 1 : Informationsverarbeitung von Personen aus dem Autismus-Spektrum und informelle Förderdiagnostik

- Modul 2: TEACCH®-Grundlagen und Structured TEACCHing®

- Modul 3: Soziale Interaktion

- Modul 4: Kommunikation

- Modul 5: Herausforderndes Verhalten (HV)

Arbeitsformen / Approche méthodologique

Die Teilnehmer/-innen werden aktiv in die Module eingebunden, indem sie zwischen den Kursblöcken Arbeitsaufträge erhalten, die es ihnen ermöglichen, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Diese beinhalteten u.a. die Erstellung von Videos eines/r Schülers/-in. Diese Ergebnisse werden zu Beginn des nächsten Moduls präsentiert und gemeinsam reflektiert. Die Gruppe wird in zwei Hälften geteilt. So können die Teilnehmer/-innen im Laufe der fünf Lerneinheiten nicht nur sehen, wie sich die Zusammenarbeit mit ihrem/r eigenen Schüler/-innen entwickelt, sondern auch den Fortschritt und die Entwicklung der anderen Schüler/-innen verfolgen. So wird die kollektive Intelligenz genutzt und jeder lernt von jedem.

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Sabine Angelsen
Antonio Mantrisi
Markus Kiwitt
Sandy Vidale
Anne Wagner