Ressourcenorientierte Fehleranalyse und Fehlerkorrektur

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- den Unterschied zwischen defizit- und ressourcenorientierter Fehleranalyse und -korrektur
- die verschiedenen Ebenen der Sprachdiagnose
- didaktische Empfehlungen zur mündlichen Fehlerkorrektur
- ressourcenorientierte Fehlerkorrekturaufgaben
- die Ansätze der sprachkontrastiven Analyse.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- sprachliche Ressourcen und Defizite bei der mündlichen Sprachproduktion von Schülern/-innen zu erkennen und zu benennen
- Fehlerquellen und -ursachen in den sprachlichen Äußerungen und in den Texten ihrer Schüler/-innen zu erkennen
- verschiedene Diagnosebögen bei der Beobachtung von Schüleräußerungen einzusetzen und ein eigenes Sprachdiagnoseraster für ihre Lerngruppe/n zu entwickeln
- Texte von Schülern/-innen ressourcenorientiert zu analysieren und zu korrigieren
- Förderschwerpunkte zur Beseitigung von sprachlichen Fehlern zu bestimmen
- Aufgaben und Übungen zur Fehlerselbstkorrektur zu erstellen.

Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- reflektieren Tradition und Entwicklung der Sprachdidaktik in Bezug auf defizit- vs. ressourcenorientierte Fehleranalyse und -korrektur
- erkennen die sprachlichen Ressourcen und Entwicklungsmöglichkeiten in den mündlichen und schriftlichen Sprachprodukten ihrer Schüler/-innen.

Inhalt / Contenu

Vor allem die Sprachförderung von Schülern/-innen mit Migrationshintergrund und die (sprachliche) Heterogenität der Lerngruppen stellt Lehrende vor neue Herausforderungen, die zuallererst die sprachdiagnostischen Fähigkeiten der Lehrpersonen betreffen. Diese setzen eine veränderte Wahrnehmung der sprachlichen Kompetenzen sowie gewisse Kenntnisse über die Muttersprache der Lernenden voraus, um (versteckte) Ressourcen der Lernenden erkennen und analysieren zu können. Erforderlich ist ein ressourcenorientiertes Diagnosetraining, aber auch ein veränderter Umgang mit Fehlern. Denn wirksame Fehlerkorrektur heißt vor allem Selbstkorrektur.
Inhalte im Einzelnen:
- Wahrnehmungssensibilisierung und -training zu mündlicher Sprachproduktion (anhand von Videoaufzeichnungen von Zweitsprachenlernenden)
- didaktische Empfehlungen zur mündlichen Fehlerkorrektur
- Entwicklung eines Sprachdiagnoserasters
- ressourcenorientierte Analyse und Korrektur von Schülertexten
- Aufgaben und Übungen zur Fehler(selbst)korrektur.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

- Kurzinputs
- Analyse von Videoaufnahmen und Schülertexten
- Fehlerkorrektur in Kleingruppen.

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Jürgen Eugen Müller, M.A., Lehrbeauftragter an der Universität Bonn und Lehrer an einer Kölner Schule, freiberuflicher Fortbildner von Lehrkräften und Multiplikatoren/-innen, Theaterpädagoge

Remarques / Anmerkung

Sie erhalten spätestens einen Tag vor Start der Weiterbildung den Zugangslink zu dem Weiterbildungskurs. Bitte melden Sie sich mit Ihren IAM Daten an, um Zugang zum Kurs zu erhalten. Ein Mikrofon und eine Kamera sind erforderlich, um teilzunehmen (PC oder Laptop, kein iPad oder Smartphone (eingeschränkte Funktionen)). Die Kamera muss während der gesamten Dauer des synchronen Teil der Weiterbildung eingeschaltet sein.