Kontext / Contexte
Tagesablauf:
08.30 - 09.30: Begrüßung und Keynote "Gewalt – Herausforderung Prävention" [Julia Retzlaff]
09.30 - 10.00: Kaffeepause
10.00 - 12.00: World Cafés zu Schwerpunktthemen
12.00 - 13.30: Mittagspause
13.30 - 16.30: Workshops zu Schwerpunktthemen
16.30 - 17.00: Zusammenlegung der Ergebnisse und Ausblick
Zielsetzung / Objectifs
Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- die Definition, Arten und Ursachen von Gewalt in und außerhalb der Schule
- gesellschaftliche Hintergründe
- die Grenzen adäquater Prävention und Intervention.
Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- ihre Rolle im Machtgefüge zu erkennen
- den Ist- vs. Sollzustand zu analysieren (Macht und Ohnmacht)
- adäquate Präventions- und Interventionsstrategien aufzubauen.
Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- werden sich der Rolle jedes einzelnen Mitglieds der Schulgemeinschaft im gesellschaftlichen sowie schulischen Kontext bewusst
- reflektieren ihre eigene Haltung
- reflektieren, welchen Beitrag sie selbst leisten können.
Inhalt / Contenu
Gr.A - KONFLIKTE? GERNE! Kompetenter Umgang mit Konfliktsituationen im Schulalltag
Die TN bekommen einen Einblick in die Arbeitsweise und Grundhaltung des konfrontativen Stils (KonSt (Registered)), reflektieren über Ursachen und Auswirkungen von herausfordernden Verhaltensweisen von Jugendlichen und erfahren neue Handlungstools (z.B. Konfrontationstechniken für den Schulalltag). Sie erfahren, wie sie aktiv ihre Schüler/-innen in ihrer Entwicklung unterstützen können und ungewollte Konflikte und Vermeidungsstrategien erkennen und bearbeiten. Ebenso erproben sie Grenzen zu erkennen und zu setzen, empathisch zu handeln, Gruppenprozesse souverän, respektvoll und wertschätzend zu managen und somit die Beziehung zu den SuS zu intensivieren.
Gr.B - Mobbing, Bullying, Bossing, Staffing... An elo?
Das Ziel dieses Workshops besteht darin, Mobbingsituationen bewusst wahrzunehmen und Handlungsstrategien zur Unterbindung aufzustellen. Es geht vor allem um die Klärung der jeweiligen Situation (Sondieren), das Beraten Betroffener und das Setzen deutlicher Handlungsgrenzen für die Mobber. Es wird ein Blick auf Ursachen, Struktur, Verlauf, Kennzeichen und Folgen von Mobbing und Co. Geworfen und Strategien zur Prävention und direkten Intervention zur Unterbrechung des Prozesses vorgestellt (verschiedene Antimobbing-Ansätze), es werden Interaktionsübungen und Trainingseinheiten zur Erweiterung der eigenen Kommunikationskompetenz durchgeführt. Ziel ist es, Mobbingfälle zu erkennen, sich Interventionsstategien anzueignen, Prozesse zu unterbrechen, Opfer zu stärken, Täter und Mitläufer zu sensibilisieren, die Sozialkompetenz der Peergroup für Problemsituationen zu fördern sowie eigene Kommunikationstechniken zu verbessern.
Gr.C - Komm runter! Deeskalation und Cooldown im Schulalltag
In diesem Workshop wird gezeigt, wie Sie in brenzlichen Situationen Eskalationen vorbeugen, sie erkennen und ihnen entgegnen (Deeskalation), wie sie Grenzen setzen und effektiv handeln können. Auch Cooldown-Techniken sind Tools, die der Vorbeugung von Konfliktsituationen bzw. der Verbesserung des Unterrichtsklimas dienen.
Die TN erfahren von Eskalations- und Deeskalationsstufen und Ursachen von Konfliktsituation, sie erlernen neue Tools und Techniken für den Schulalltag.
Ziel hierbei ist es, ungewollte Eskalationsprozesse zu vermeiden und nachhaltig die Beziehung zu den Jugendlichen und Kollegen/-innen zu verbessern und sie dadurch in ihrer Entwicklung zu unterstützen, sich sicherer zu fühlen und gelassen Konfliktsituationen zu entschärfen.
Gr.D - "Ech kämpfe fair"
Wenn wir Jungen* im Umgang miteinander erleben, beobachten wir oft, dass der Körperkontakt eine besondere Rolle spielt. Viele Jungen* suchen das Aneinanderreiben, Drücken, Stoßen, Rangeln und Raufen, um miteinander in Kontakt zu kommen.
In den meisten Kontexten ist dies nicht erwünscht und wird im Regelfall unterbunden, weil andere Verhaltensweisen gefordert werden. Oft wird befürchtet, dass die Übergänge zu grenzverletzenden und damit gewalttägigen Handlungen fließend sind und die Situation außer Kontrolle geraten könnte. Dieser Schnupperkurs setzt bei dem an, was vielen Jungen* Spaß macht und deshalb auch attraktiv für sie ist: dem kraftvollen, dynamischen Körperkontakt bei gleichzeitiger Achtung füreinander, ohne Gewalt und ohne Verlierer. "Ech kämpfe fair" schafft lebendige Momente in der Jungen*gruppe, in denen wichtige Themen wie Respekt, Fairness, Mitgefühl, Ehre, Beschämung erlebt, reflektiert und besprochen werden können. So können Jungen* in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützt werden.
Gr.E - Vorgehen bei transphobem Bullying
Die TN lernen Basisaspekte der Geschlechterdiversität kennen. Ebenso werden Schutzfaktoren und Maßnahmen entwickelt, die in den Schulalltag integriert werden können. In diesem Workshop werden die TN dazu angeregt, einen bedürfnisorientierten und respektvollen Umgang mit geschlechtsvarianten Menschen zu pflegen, die Bedürfnisse dieser Menschen zu erkennen, diesen Rechnung zu trägen und das Thema Geschlechterdiversität in den Schulalltag zu integrieren. Reflexionen über die eigene Haltung zu den Themen Geschlechter, Geschlechternormen und Stereotypen werden angeregt und Fallbeispiele der TN besprochen.
Gr.F - Antirassismus im Erziehungs- und Bildungsbereich
Debatten über Rassismus und Diskriminierung sind endlich auch in der breiteren Öffentlichkeit angekommen. In diesem Workshop erfahren Sie mehr über verschiedene Formen von Rassismus und wie Sie mit diesem Phänomen umgehen können.
Schwerpunkte werden sein: Grundlagen über Rassismus, Formen und Wirkungsweisen, Einblicke in antirassistische Bildungsansätze. Die TN erkennen rassistische Vorstellungen und Handlungen im Erziehungs- und Bildungsbereich, setzen antirassistische Maßnahmen um. Haltung. Sie reflektieren ihre eigenen Positionen und Haltungen, stärken ihre antirassistische Grundhaltung und sind sensibilisiert für die Bedeutung diskriminierungskritischen Unterrichtens.
Gr.G - Prévenir la violence avec la communication non violente et la fermeté
Les jeunes réagissent ou plutôt surréagissent très vite : insultes, provocations, accusations, attitudes blessantes. Violence et besoins sont indissociables. Empathie et cadre aussi.?Dans la relation aux autres, les jeunes sont confronté/e/s à leurs besoins, mais ils/elles ne savent pas les reconnaître, et encore moins les écouter. Ils/elles vivent de la frustration qui se transforme en violence, vont accuser l'autre, lui donner tort plutôt qu'à identifier leurs besoins. Malgré une force morale, de l'empathie, une capacité d'écoute, apprenons, en tant qu'adultes, un processus en 4 étapes débarrassé de toute violence pour avoir un dialogue constructif face aux tensions et conflits, tout en se faisant respecter par un cadre.
Durant cet atelier, les participant/e/s connaissent l'intention de la communication non-violente (CNV) et le mécanisme et la gestion des émotions, développent leur aptitude à accueillir l'autre par une écoute empathique, reformulent sans juger ni accuser l'autre, mettent un cadre et développer une attitude ferme et comprennent l'origine et les causes des tensions / conflits.
Gr.H - Die Schule als Wohlfühlort? – Institutionelle Begleitung
Ein effektiver, institutioneller Ordnungsrahmen verbessert das soziale Klima und trägt zur Minderung aggressiver Verhaltensweisen bei. Ohne diesen Rahmen sind deutlich begünstigende Bedingungen für Mobbing und andere Gewalthandlungen geschaffen. Die TN analysieren in einer Begehung der Schule den bisherigen und zukünftigen Bedarf an institutionellen Verankerungen von Gewaltpräventionsstrukturen und -projekten und erarbeiten danach konkrete Möglichkeiten und Arten der Umsetzung. Sie diskutieren die Frage, was benötigt wird, damit die gesamte Schulgemeinschaft sich wohl fühlen kann.
Gr.I - Stress verstehen und neu (er)leben! Entspannungstechniken und mehr für mehr Gelassenheit im Alltag und im Beruf
Der Workshop hat folgende Schwerpunkte:
- Definition von Stress, Prozesse im Körper, Entwicklung (wie wird aus Stress chronischer Stress?), Symptome von Stress, Gefahren, Risiken und Folgen von Stress auf den Körper, die Gedanken, die Gefühle und das Verhalten
- Bewältigungsstrategien, z.B. Atemübung oder Progressive Muskelentspannung in Theorie und Praxis
- kurzer Ausflug in die Achtsamkeit.
Gr.J - Snoezelen
Die TN erhalten einen theoretischen sowie praktischen Einblick in die generationenübergreifend einsetzbare Methode des Snoezelens. Snoezelen hat eine unterstützende Wirkung auf eine vertrauensvolle Kommunikation. Es dient dem Stressabbau, der Konzentrationsförderung, der Entspannung, dem Wohlbefinden u.v.m. Snoezelen fördert die Wahrnehmung mit gezielter, selektiver Reizsetzung. Die TN lernen Entwicklung, Zielsetzungen und Absicht des Snoezelens kennen.
Arbeitsformen / Approche méthodologique
- Theoretischer Input
- interaktive Übungen
- Einzel- und Gruppenarbeit
- Austausch und Reflexion.
Referent, Referentin / Formateur, formatrice
Gr.A - KONFLIKTE? GERNE! Kompetenter Umgang mit Konfliktsituationen im Schulalltag: Claude Huet
Gr.B - Mobbing, Bullying, Bossing, Staffing... An elo?: Julia Retzlaff, Martine Ihry
Gr.C - Komm runter! Deeskalation und Cooldown im Schulalltag: Claude Weisgerber, Joëlle Metz
Gr.D - "Ech kämpfe fair": Silke Hülpes
Gr.E - Vorgehen bei transphobem Bullying: Erik Schneider, Jo Hurt
Gr.F - Antirassismus im Erziehungs- und Bildungsbereich: Pierre Dielissen
Gr.G - Prévenir la violence avec la communication non violente et la fermeté: Delphine Giltay
Gr.H - Die Schule als Wohlfühlort? – Institutionelle Begleitung: Sascha Kintzel
Gr.I - Stress verstehen und neu (er)leben! Entspannungstechniken und mehr für mehr Gelassenheit im Alltag und im Beruf: Bob Gillen
Gr.J - Snoezelen: Simone Reiland
Remarques / Anmerkung
Gr.D - "Ech kämpfe fair": körperliche Fitness ist Voraussetzung; bitte Sportkleidung mitbringen.