Einführung Gewaltfreie Kommunikation in der Erwachsenenbildung und im pädagogischen Alltag
(Code : A-d-57)
Kontext / Contexte
Eine der wichtigsten Qualifikationen für pädagogisch arbeitende Menschen ist ihre Beziehungsfähigkeit. Beziehungsfähigkeit bedeutet im weitesten Sinne:
Der pädagogische Alltag erfordert Kooperation. Kooperation basiert auf gelingender Kommunikation: Sei es im Team, sei es im Kontakt mit Eltern, Kindern oder erwachsenen Lernenden und auch im Umgang mit Kolleg:innen. Sie brauchen neben ihren pädagogischen Kompetenzen kommunikative Fähigkeiten, die ein verbindendes Miteinander fördern. Die Gewaltfreie Kommunikation (nach Marshall Rosenberg) unterstützt Sie dabei, Ihre Beziehungsfähigkeit auszubauen und an Ihrem Arbeitsplatz ein wertschätzendes Klima zu fördern.
Darüber hinaus lernen Sie, sich klar und präzise ausdrücken und dadurch Missverständnisse zu vermeiden. Auch die Fähigkeit, angemessen mit Emotionen umgehen zu können, den eigenen und denen der anderen und soziale Kompetenz sind Bereiche, die mit Hilfe der GFK gestärkt werden können.
Eine Weiterbildung in GfK kann folglich dazu beitragen, eine effektive und respektvolle Kommunikation mit Kindern, Lernenden, Eltern und Teammitgliedern aufbauen und zu einer positiven und unterstützenden Lernumgebung beizutragen.
Zielsetzung / Objectifs
Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- Das Modell der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg: die 4 Schritte, die 3 Säulen und 3 Ebenen der Gewaltfreien Kommunikation mit den entsprechenden Schlüsselunterscheidungen
- Die Kommunikationsbarrieren nach Thomas Gordon
- Das Eisbergmodell der Kommunikation und den Unterschied zwischen Sach- und Beziehungsebene in der (Gewaltfreien) Kommunikation
- Die 3 Ebenen der menschlichen Wahrnehmung
- Feedback-Regeln und Modelle auf GFK-Basis.
Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- Ihr Anliegen und ihre Meinung wertschätzend und wirksam zu vertreten, während sie die Bedürfnisse der anderen ebenfalls im Blick haben
- Wertfreie Beobachtungen von Interpretationen und Bewertungen zu trennen
- Gefühle als Wegweiser zu erkennen und nutzen
- Bedürfnisse von Strategien zu unterscheiden
- erfolgreiche Bitten zu stellen und zu delegieren
- Zu erkennen, worum es in Gesprächen wirklich geht
- Sich auch in schwierigen Situationen konstruktiv und authentisch zu äußern, ohne im Gegenüber Abwehr oder Feindseligkeit zu erwecken
- empathisch zuzuhören
- Kommunikationsbarrieren und Konfliktdynamik zu verstehen und vermeiden
- schwierige Gespräche mit Hilfe der GFK vorzubereiten und zu führen
- wirksames, konstruktives Feedback zu geben und nehmen
- unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen unter einen Hut zu bekommen
- klarere Absprachen zu treffen für effektivere Zusammenarbeit
- einen Kontakt zum Gegenüber aufzubauen ohne sich selbst aufzugeben
- die Bedürfnisse des Gegenübers wahrzunehmen und wertzuschätzen ohne die eigene Autonomie zu gefährden.
Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- reflektieren ihr eigenes Kommunikationsverhalten und eigene hinderliche Kommunikationsmuster
- üben die Haltung „die Bedürfnisse aller sind gleich wichtig“ ein
- trainieren ihre Empathiefähigkeit und emotionale Kompetenz
- fördern die eigene Selbstverantwortung
- vollziehen Perspektivwechsel
- die Absicht der GFK ist Kooperation und gelingendes Miteinander, diese Haltung wird vermittelt.
Inhalt / Contenu
Modul 1:
Im ersten Modul lernen wir uns und das „Haus der GFK“ kennen. Was ist Gewaltfreie Kommunikation eigentlich, wie ist die Struktur und die Haltung und Werte dahinter. In das Modell steigen wir ein, indem wir uns mit den Bedürfnissen als Motivation menschlichen Tuns beschäftigen:
- Haus der GFK (Modell)
- 3 Säulen
- 4 Schritte
- Bedürfnisse, Werte, Strategien.
Wenn Kommunikation schief läuft, fragt man sich hinter oft: „Was ist da bloss falsch gelaufen?“. In diesem Modul geht es um Kommunikationsstörungen, hinderliche Sprachmuster und ein Modell zur Erklärung von Kommunikation:
- Kommunikationsbarrieren nach Thomas Gordon
- Aktives Zuhören.
Modul 2:
Empathie ist eine Schlüsselkompetenz in der Arbeitswelt und vor allem in der Arbeit mit anderen Menschen. Sie ermöglicht es, sich in die Gefühle und Bedürfnisse Anderer hineinzuversetzen. Das fördert das Verständnis füreinander und ermöglicht, gemeinsam Lösungen zu finden:
- Das Eisbergmodell der Kommunikation
- Gefühle von Vorwürfen und Gedanken unterscheiden
- Was ist Empathie und was nicht?
- Sachebene von Beziehungsebene trennen
- Die drei Ebenen der Wahrnehmung.
Modul 3:
Heute geht es zunächst noch mal um die Sachebene in der GFK, um genaue Informationen und Fakten. Eine sachliche Beobachtung und ganz konkrete Bitten helfen, Missverständnisse zu reduzieren und auf den Punkt zu kommen:
- Wertfreie Beobachtung von Interpretationen unterscheiden
- Klare und erfolgreiche Bitten formulieren
- Sicher delegieren.
Weiterhin beschäftigen wir uns mit Wertschätzung - ein existentielles, menschliches Bedürfnis. Aber wie kann ich Wertschätzung auf Augenhöhe ausdrücken, ohne die andere Person zu bewerten? Dafür findet sich in der GFK natürlich eine Antwort:
- Unterschied Lob - GFK-Wertschätzung
- Wertschätzendes Feedback formulieren
- Die Kunst, wertschätzende Rückmeldungen anzunehmen.
Modul 4:
Hand auf’s Herz! Niemand gibt gerne kritische Rückmeldungen! Mit der GFK gelingt es uns Feedback so zu geben, dass niemand sich auf den Schlips getreten fühlt. So gelingt Zusammenarbeit!
- Bedeutung von Haltung beim Feedback
- Feedback-Regeln
- Gespräche vorbereiten und führen
- Feedback-Modelle.
Arbeitsformen / Approche méthodologique
Das Training beinhaltet neben der Theorie viele praktische Übungen – gerne an eigenen Themen und Beispielen aus dem Arbeitsalltag der Teilnehmer. So gestalten Sie den Inhalt im o. g. Rahmen selbst mit. Die Übungen sind z. T. Übungen zur Haltung, zur Sprache, zu den Grundprinzipien der GFK sowie auch Reflektionen und Austausch in Kleingruppen und im Plenum.
In Bezug auf Alles, was ich in diesem Kontext erfahre, sichere ich Ihnen selbstverständlich meine absolute Vertraulichkeit zu.
Als Führungskraft, Trainerin, Coach und Konfliktberaterin habe ich selbst schon die Erfahrung gemacht, wie wirkungsvoll Gewaltfreie Kommunikation ist und wie sehr sich das Miteinander positiv verändert. Ich freue mich daher sehr, mein Wissen und meine Erfahrung zu dem Thema an Sie weitergeben zu können, so dass auch Ihr Arbeitsalltag von mehr Leichtigkeit und Effizienz profitieren kann.
Referent, Referentin / Formateur, formatrice
Kerstin König, International zertifizierte Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation, Zertifizierte systemische Coach und Organisationsentwicklerin, Zertifizierte Trainerin für Resilienz und multimodales Stressmanagement.
Remarques / Anmerkung
Bitte melden Sie sich in MS Teams an, hier wird sich die passende Weiterbildungsgruppe spätestens einen Tag vor Start der Weiterbildung befinden. Sie erhalten keinen Zugangslink. Ein Mikrofon und eine Kamera sind erforderlich, um teilzunehmen (PC oder Laptop, kein iPad oder Smartphone (eingeschränkte Funktionen)). Die Kamera muss während der gesamten Weiterbildung eingeschaltet sein.
Termin / Date et horaire
Groupe A
Modalité : | En ligne |
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Date : | les mardis 23 janvier, 6, 20 et 27 février 2024 de 14 à 17 heures |
Lieu : | Formation en ligne sur Teams |
Nombre max. de participants : | 16 |
Places disponibles : | 2 |
Statut de la formation : | Formation attestée |
Délai d'inscription : | - |
Groupe B
Modalité : | En ligne |
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Date : | les mardis 14, 21 mai, 4 et 11 juin 2024 de 14 à 17 heures |
Lieu : | Formation en ligne sur Teams |
Nombre max. de participants : | 14 |
Places disponibles : | 2 |
Statut de la formation : | Inscriptions clôturées |
Délai d'inscription : | - |
Public cible
Contexte professionnel : | [EF] Enseignement fondamental [ES] Enseignement secondaire [FA] Formation des adultes [EPS] Prise en charge éducative et psycho-sociale |
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Catégorie de fonction : | Personnel enseignant Personnel éducatif |
Informations complémentaires : | personnel enseignant, éducatif et psycho-social |
Praktische Hinweise / Informations pratiques
Langue(s) : | allemand |
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Informations : | Institut de formation de l’Éducation nationale |