Module 3.7.: „Kann ich nicht und will ich nicht“ – Fehlende Leistungsmotivation bei Schüler/innen (C1-C4)

Kontext / Contexte

Im Schulalltag begegnen wir regelmäßig Kindern, die ihre Freude am Lernen verloren haben und bei denen die Leistungen weit unter ihren eigentlichen Fähigkeiten liegen. In schwierigen Fällen kann es sogar zu einer kompletten Arbeits- und Leistungsverweigerung des Kindes kommen.
Zahlreiche wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass die Grundlagen der Leistungsmotivation bereits im Kleinkind- und im Schulkindalter gesetzt werden. Neben der Familie kommt dabei den Lehrern/-innen eine besonders bedeutende Rolle zu.

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- den Zusammenhang von Bindung und Explorationsverhalten;
- die Entwicklung der Leistungsmotivation;
- die Attributionstheorien;
- die Rolle und der Einfluss des Lehrers/der Lehrerin beim Aufbau des Selbstkonzepts der Begabung;
- die Wirkung von Lob und Tadel;
- den Einfluss von Traumata auf die Leistungsfähigkeit der Schüler/-innen.
Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- die Gründe für fehlende Leistungsmotivation besser zu erkennen;
- auf den Einfluss verbaler wie auch non-verbaler Äußerungen und Handlungen auf die Leistungsmotivation der Schüler/-innen zu achten;
- demotivierte Schüler/-innen zu fördern und zu unterstützen.
Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- entwickeln eine neue Sichtweise auf das Konzept der Leistungsmotivation;
- erkennen die Bedeutung der Lehrer-Schüler-Interaktion auf den/die Schüler/-innen.

Inhalt / Contenu

Im ersten Teil der Weiterbildung werden den Teilnehmern/Innen theoretische Kenntnisse zu den Bindungstheorien und zu dem damit einhergehenden Explorationsverhalten von Kleinkindern vermittelt. Zudem werden diverse Theorien zum Selbstbild, zur Leistungsmotivation und zum Selbstkonzept der Begabung in den unterschiedlichen Altersphasen der Kinder dargestellt. Jede theoretische Einlage wird anhand von Beispielen aus der Praxis diskutiert (u.a. in Arbeitsgruppen), sodass ein direkter Bezug zwischen Theorie und Praxis hergestellt wird.
Im zweiten Teil der Weiterbildung wird gemeinsam mit den Teilnehmern/-innen nach möglichen Ursachen von fehlender Leistungsmotivation gesucht. Zudem wird den Teilnehmern/-innen die Bedeutung und die Wirkung der Lehrer-Schüler-Interaktion auf die Leistungsmotivation der Schüler vermittelt. Der zweite Teil wird vor allem praxisorientiert sein. Die Teilnehmer/-innen sollen anhand eigener Beispiele erfahren, wie sie Schüler mit geringer Leistungsmotivation die verlorengegangene Freude am kreativen Handeln und an den schulischen Herausforderungen wieder vermitteln können.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

Methodische Vorgehensweise: interaktive Vermittlung theoretischer Kenntnisse; Bildung von Arbeitsgruppen mit anschließender Diskussion, Analyse und Bearbeitung konkreter Beispiele aus dem Schulalltag; Hausarbeit.

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Lisa Clees