Förderplanerstellung und Lernstandsanalyse

Kontext / Contexte

Das Grundschulwesen in Luxemburg hat sich in den letzten Jahren markant weiterentwickelt. Eine der großen Neuerungen ist die Anstellung von Lehrpersonen spezifisch für die Arbeit mit Schüler/-innen mit Auffälligkeiten im Lernen oder Verhalten. Sie heißen „instituteur/trice spécialisé/e pour élèves à besoins éducatifs particuliers ou spécifiques“ (I-EBS). Als Ansprechpartner/-innen gelten die 15 der jeweiligen Direktion beigeordneten „directeur adjoint I-EBS“, welche für die Schüler/-innen mit Förderbedarf zuständig sind sowie 15 "secrétaire CI". Um bezüglich der verschiedenen Ausbildungen, Vorerfahrungen und Weiterbildungen einen gemeinsamen fachlichen Boden zu erhalten, bietet das „Institut de formation de l’Éducation nationale“ im Schuljahr 2023/24 eine weitere Staffel von Einführungen, Schulungen und Weiterbildungen für diese Personen an.

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- den Begriff der pädagogischen Diagnostik
- die Teile einer ganzheitlichen/übergreifenden Lernstandsanalyse, welche in den Grundzügen mit der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen ICF kompatibel ist
- den PPCI (plan de pris en charge)
- ein praktisches Modell zum Formulieren der Entwicklungs- bzw. Förderziele.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- den Begriff der pädagogischen Diagnostik zur heil- bzw. sonderpädagogischen Diagnostik weiterzuentwickeln
- den PPCI (plan de pris en charge) sowohl zu erstellen, als auch für die praktische Arbeit mit dem Kind zu verwenden.

Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- erkennen die Lernstandsanalyse zum/zur Schüler/-in als notwendigen (jedoch noch nicht hinreichenden) Schritt innerhalb der Lernprozessbegleitung der Schüler/-innen mit einer Lern- und/oder Entwicklungsbeeinträchtigung
- übertragen den ressourcenorientierten Ansatz der ICF auf ihre Arbeit mit Schüler/-innen mit einer Beeinträchtigung im Bereich Lernen / Verhalten.

Inhalt / Contenu

Die Veranstaltung vom 02. und 16. Mai 2024 ist für alle neu angestellten I-EBS verpflichtend. Abgeleitet aus den Erfahrungen der vorangegangenen Staffeln ist das Anspruchsniveau der Teilnehmenden in der Regel breit gefächert. Einige sind bereits Expert/-innen und wissen und können sehr viel in ihrem Anspruchssegment - andere kommen neu dazu und müssen sich erst in die Materie und die neuen Aufgaben einarbeiten. Eine erste gemeinsame Aufgabe besteht darin, die Bedeutung und Vorgehensweise bei der Erstellung der Förderpläne (PPAA) zu erkennen, die Vorarbeiten der verschiedenen Akteure zu koordinieren und schlussendlich ein Werkzeug zu erstellen und zu benutzen, welches die Arbeit mit und am Kind / Jugendlichen auf eine professionelle Basis stellt. Grundlegend dafür ist eine gemeinsame Haltung in dieser Arbeit, welche sich in erster Linie auf die Ressourcen der im Fokus stehenden Kinder und Jugendlichen stützt (im Gegensatz zu einer defizitorientierten Haltung). Entsprechend grosser Wert wird auf das Formulieren von ressourcenorientierten Förderzielen gelegt.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

- Inputreferate von Chris Piller zu den oben genannten Themen
- Lösen von Anwendungsaufgaben mit Beispielen des Referenten im Kursdossier
- Partnerarbeiten und Gruppenarbeiten
- individuelle Arbeit an eigenen Schülerdossiers.

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Chris Piller, lic. phil. I, Dozierender an der Hochschule für Heilpädagogik Zürich

Remarques / Anmerkung

Bitte melden Sie sich in MS Teams an, hier wird sich die passende Weiterbildungsgruppe spätestens einen Tag vor Start der Weiterbildung befinden. Sie erhalten keinen Zugangslink. Ein Mikrofon und eine Kamera sind erforderlich, um teilzunehmen (PC oder Laptop, kein iPad oder Smartphone (eingeschränkte Funktionen)). Die Kamera muss während der gesamten Weiterbildung eingeschaltet sein.