Migration und Flucht im Bereich Schule und Bildung

Kontext / Contexte

Für viele Europäer/-innen sind Krieg und Vertreibung durch den Ukrainekrieg geographisch und emotional näher gerückt. Die aktuellen Ereignisse berühren und die europäischen Bevölkerungen zeigen eine große Empathie und Hilfsbereitschaft mit der ukrainischen Bevölkerung, von der sich inzwischen Millionen auf der Flucht befinden und viele bereits aufgenommen wurden. Gleichzeitig wird im Umgang und in den Debatten um ukrainische Geflüchtete ein Doppelstandard in Bezug auf europäische und nicht-europäische Geflüchtete unübersehbar, was bei vielen Menschen einen bitteren Beigeschmack hinterlässt.
Es ist daher aktuell sehr wichtig Migration und Flucht als Phänomene klar zu fassen, um sie auch im schulischen Kontext vermitteln zu können. Gleichzeitig ist es bedeutsam mediale Darstellungen und öffentliche Debatten zu Migration und Flucht kritisch zu reflektieren und einzuordnen.

Dieser Workshop bildet gemeinsam mit "Maikäfer flieg! Wie vermittelt man Schüler/-innen den Krieg in der Ukraine?" (Di., 07.11.) den Themenbereich "Flucht und Migration." Beide Fortbildungen bauen aufeinander auf und müssen gemeinsam gebucht werden.

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- Grundlagen zu Migration und Flucht
- einen wichtigen Teilbereich der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)
- Einblicke in antidiskriminierende Bildungsansätze
- Vermittlung von Grundlagenwissen zur Thematisierung von kriegerischen Auseinandersetzungen im Schulkontext
- Einblick in Bildungsansätze des Globalen Lernens.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- Diskriminierende Vorstellungen und Handlungen im Erziehungs- und Bildungsbereich zu erkennen
- eigene Positionen und Haltungen zu reflektieren
- ihr eigene Position und Haltung zu reflektieren
- grundsätzliche Orientierungspunkte zur Vermittlung von Perspektiven des Globalen Lernens in ihren Unterricht zu integrieren.

Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- sind gestärkt in ihrer diskriminierungskritischen Grundhaltung
- Sensibilisierung für die Bedeutung diskriminierungskritischen Unterrichtens
- Sensibilisierung für die Bedeutung emotionaler Bewältigungsstrategien im Hinblick auf krisenhafte Ereignisse
- Stärkung zukunftsorientierter Haltungen und Perspektiven im Schulkontext.

Inhalt / Contenu

Block 1: Flucht und Migration mit Bezug zum Angriffskrieg auf die Ukraine
In diesem Workshop wird es darum gehen, Grundlagen zur kritischen Reflexion von Zuschreibungen, Debatten und Darstellungen von Migrant*innen und Geflüchteten zu vermitteln. Dafür sollen Einblicke in sozialwissenschaftliche Perspektiven auf diese Phänomene gegeben, sowie soziale Kategorien näher erläutert werden. Ziel ist es, mehr Klarheit und eine kritische Haltung gegenüber Debatten und Diskursen zu Flucht und Migration zu bieten, welche auch im Kontext des Ukrainekrieges relevant sind.
In dieser Hinsicht berührt das Thema des Workshops auch grundsätzliche Dimensionen des Globalen Lernens bzw. der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE): Die Vermittlung von Wissen und - ganz wichtig - Handlungsmöglichkeiten bezüglich gegenwärtiger und zukünftiger globaler Herausforderungen und Bedrohungsszenarien.

Block 2: „Maikäfer flieg“ – Wie vermittelt man Schüler/-innen den Krieg in der Ukraine?
Über die konkreten Überlegungen zum Umgang mit dem Ukrainekrieg im Schulalltag, berührt das Thema des Workshops grundsätzliche Dimensionen des Globalen Lernens bzw. der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE): Die Vermittlung von Wissen und - ganz wichtig - Handlungsmöglichkeiten bezüglich gegenwärtiger und zukünftiger globaler Herausforderungen und Bedrohungsszenarien. Soziale Spaltungen, kriegerische Auseinandersetzungen, Ressourcenknappheit und Klimawandel, all diese dringlichen Themen müssen in der Schule - als Institution des „Lernens für Leben“ - angemessen und konstruktiv aufgegriffen werden. Dabei lassen sich hierfür nicht unbedingt Ausarbeitungen in den Lehrplänen finden. Lehrkräfte stehen vor der Herausforderung diese Phänomene nicht nur zu erklären, sondern den Schüler*innen „begreifbar“ zu machen. Um Gefühlen von Resignation und Angst bei Schüler*innen entgegenzuwirken, ist es in diesem Themenbereich besonders wichtig den Lernprozess auch auf emotionaler Ebene zu begleiten und praktische Handlungsstrategien aufzuzeigen.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

- Inputvorträge mit interaktiven Übungen
- Austausch und Diskussion.

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Manon Diederich, Politische Bildnerin im Bereich interkulturelle Kompetenz und Antidiskriminierung
Sonja Esters, Dozentin für Kulturanthropologie und soziale Ungleichheitsforschung

Remarques / Anmerkung

Bitte melden Sie sich in MS Teams an, hier wird sich die passende Weiterbildungsgruppe spätestens einen Tag vor Start der Weiterbildung befinden. Sie erhalten keinen Zugangslink. Ein Mikrofon und eine Kamera sind erforderlich, um teilzunehmen (PC oder Laptop, kein iPad oder Smartphone (eingeschränkte Funktionen)). Die Kamera muss während der gesamten Weiterbildung eingeschaltet sein.