Diskriminierungskritische Sensibilisierung in Schule und Bildung

Kontext / Contexte

Schule sollte ein Ort sein, an dem Schüler/-innen frei von Vorurteilen und Diskriminierung lernen und sich entwickeln können. Leider finden gesellschaftliche Machtverhältnisse auch Eingang in das Bildungssystem und verschiedene Formen von Diskriminierung werden auch hier, auf unterschiedlichen Ebenen, reproduziert : In den Interaktionen im Klassenraum, in Schulmaterialien oder im Lehrer*innenkollegium. Wie man diese – häufig unbewussten - Formen der Diskriminierung erkennt und ihnen entgegen wirken kann, ist Inhalt dieses Workshops.

Diese Fortbildung bildet den Auftakt des Themenbereiches "Diskriminierungskritische Sensibilisierung in Schule und Bildung" zu welcher auch die beiden Workshops "Boys Don ´t Cry- Geschlechtersensible Ansätze in der Bildung" (Di., 28.11.) und "Du kannst alles werden!? - Diskriminierungssensible Bildung mit Fokus auf soziale Herkunft" (Di., 16.01.) gehören. Die Fortbildungen bauen aufeinander auf und müssen gemeinsam gebucht werden.

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen
- Grundlagen zu Antidiskriminierung
- Grundlagenwissen über Geschlecht, seine unterschiedlichen Formen und Auswirkungen, insbesondere im Bildungsbereich
- Grundlagenwissen über Klassismus, seine unterschiedlichen Formen und Wirkungsweisen mit Fokus auf den Schulkontext
- Einblicke in diskriminierungskritische und intersektionale Bildungsansätze.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage
- diskriminierende Vorstellungen und Handlungen zu erkennen und ihnen entgegen zu wirken
- Geschlechtsspezifische Diskriminierung in Bildungskontexten zu erkennen und zu bekämpfen
- Klassistische Vorstellungen und Handlungen im Erziehungs- und Bildungsbereich zu erkennen
- Antiklassistische Maßnahmen im Erziehungs- und Bildungsbereich zu gestalten
- eigene Positionen und Haltungen zu reflektieren.

Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- sind gestärkt in ihrem machtkritischen und diskriminierungssensiblen Bildungsverständnis
- sind sensibilisiert für die Bedeutung diskriminierungssensiblen Unterrichtens
- Sensibilisierung für die Bedeutung eines diskriminierungssensiblen Unterrichts
- Stärkung eines kritischen und unvoreingenommenen Verständnisses von Bildung
- Sensibilisierung für verschiedene Dimensionen sozialer Ungleichheit und deren Verflechtung
- Stärkung einer antiklassistischen Grundhaltung
- Sensibilisierung für die Bedeutung diskriminierungskritischen Unterrichtens.

Inhalt / Contenu

Block 1: Diskriminierungskritische Sensibilisierung
Was ist Diskriminierung ? Welche Formen von Diskriminierung gibt es und wie spiegeln sich diese im Bildungssystem wieder. Der interaktive Workshop soll erste Einblicke in dieses Themengebiet liefern und den Lehrer*innen grundlegende machkritische Perspektiven bieten, die sie dabei unterstützen diskriminierungssensibel im Schulalltag zu handeln.

Block 2: Boys Don ´t Cry - Geschlechtersensible Ansätze in der Bildung
Was genau ist mit Geschlecht gemeint und was ist der Unterschied zwischen biologischem und sozialem Geschlecht? In welchen Lebensbereichen spielen Geschlechterrollen – vielleicht auch unbewusst – eine Rolle und wie wirken sich diese auf den Bildungskontext aus?
In dieser Fortbildung werden wir gemeinsam diskutieren, wie Geschlechterrollen im Unterricht verhandelt werden, wie Darstellungen in Unterrichtsmaterialien die Geschlechteridentitäten von Schüler*innen beeinflussen und wie sich entsprechende Erwartungen z.B. auf die Benotung auswirken. Anhand von selbstreflexiven Ansätzen und wissenschaftlichen Beiträgen werden wir die verschiedenen Facetten des Phänomens und seine Auswirkungen im Bildungsgeschehen beleuchten.

Block 3: Du kannst alles werden!? – Diskriminierungssensible Bildung mit dem Fokus auf soziale Herkunft
Was bedeutet eigentlich Klassismus genau? Wie wirkt sich die soziale Herkunft konkret auf den Bildungserfolg aus? Wie kann man als Lehrperson antiklassistisch handeln? Neben der Vermittlung von Grundlagenwissen zu milieuspezifischen Chancenungleichheit im Bildungswesen, wollen wir Lehrende für die Wirkungsweise von Klassismus sensibilisieren und ganz konkrete Impulse geben, wie sie sozialer Benachteiligung entgegenwirken können.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

- Inputvorträge mit interaktiven Übungen
- Selbstreflektierene Übungen
- Austausch und Diskussion.

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Manon Diederich, Politische Bildnerin im Bereich interkulturelle Kompetenz und Antidiskriminierung
Sonja Esters, Dozentin für Kulturanthropologie und soziale Ungleichheitsforschung

Remarques / Anmerkung

Bitte melden Sie sich in MS Teams an, hier wird sich die passende Weiterbildungsgruppe spätestens einen Tag vor Start der Weiterbildung befinden. Sie erhalten keinen Zugangslink. Ein Mikrofon und eine Kamera sind erforderlich, um teilzunehmen (PC oder Laptop, kein iPad oder Smartphone (eingeschränkte Funktionen)). Die Kamera muss während der gesamten Weiterbildung eingeschaltet sein.