Innere Stabilität statt digitaler Überflutung

Kontext / Contexte

Der erfolgreiche Modedesigner Wolfgang Joop wird mit folgenden Worten zitiert: „Mein Genuss ist erheblich gestört, nicht durch fehlendes Geld, aber durch fehlende Zeit.“ Zehn Jahre später hat sich ein Zeitfresser immer mehr ins Alltagsleben von Jugendlichen geschlichen: nämlich die digitalen Medien, besonders in Form von Instant-Messangern und Social Media. Wann werden Online-Angebote zur digitalen Überflutung? Und wie können durch bewusste Entscheidungen und einen achtsamen Umgang mit uns und unserer Zeit eine stabile Mitte finden?

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- Methoden der Achtsamkeit und der inneren Balance
- Möglichkeiten der Selbstkontrolle (Zufriedenheitsskala, Ampelsystem)
- Elemente der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- sind sich ihrer täglichen digtialen Aktivitäten bewusst und können diese bewusst steuern
- ein Repertoire an alternativen Strategien zu nutzen, mit denen sie sich analog dieselben Bedürfnisse erfüllen und dadurch die digitale Medienflut kontrollieren können
- mit Schüler*innen über digitale Aktivitäten und innere Stabilität ohne erhobenen Finger zu reflektieren

Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- reflektieren ihren eigenen Medienkonsum
- können sich selbst körperlich und seelisch (wieder) spüren
- werden sich darüber bewusst, welche Gefühle die Nutzung von Online-Angeboten auslösen und welche Bedürfnisse sie sich dadurch erfüllen

Inhalt / Contenu

Digitale Medien sind aus dem heutigen Lebensalltag junger Menschen nicht mehr wegzudenken. Schüler*innen gehören mittlerweile zu den Digital Natives, also zu der Generation, die von Kindheit an mit Informationstechnologien und dem Internet aufgewachsen ist und eine Welt ohne digitale Medien nicht kennt. Doch auch wenn die Jugendlichen und jungen Erwachsenen die digitalen Medien ganz selbstverständlich nutzen, so haben viele von ihnen doch keinen angemessenen Umgang damit gelernt. Auch Eltern, Erziehungsberechtigte und andere Erwachsene sind ihnen hier oft keine Vorbilder. Die Faszination, die für Jugendliche und junge Erwachsene vom Smartphone, heimischem Computer oder Laptop ausgeht, führt vielfach so weit, dass die digitalen Medien ihren Alltag bestimmen und es zu einer Art Kontrollverlust kommt.

Fachleute haben festgestellt, dass der übermäßige Medienkonsum negative Folgen für die psychosoziale Gesundheit der jungen Menschen hat, die von der Verringerung sozialer Beziehungen, über die Vernachlässigung schulischer oder beruflicher Aufgaben bis hin zu körperlichen Beeinträchtigungen wie Rückenbeschwerden reichen kann. Doch selbst kurzfristig kann digitaler Medienkonsum Stress bedeuten: Zu langes „Zocken“, eine mühselige Suche nach der passenden Location, eine scheinbar endlose Bearbeitungszeit für ein gutes Instagram-Bild oder das Sich-Verlieren in YouTube-Videos können nervenaufreibend sein und zu Unzufriedenheit mit sich und dem eigenen Medienkonsum führen. Diese Problematik möchte sich dieses Online-Seminar widmen und damit durch das Vorstellen, Ausprobieren und Reflektieren einer konkreten Unterrichtseinheit destruktiven Entwicklungen präventiv entgegenwirken.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

- Power-Point-Präsentation
- Gruppenarbeit
- Impulsfragen
- Arbeit mit einem Kooperationstool
- Sammeln auf dem Whiteboard, Stempeln, etc.
- Reflektieren und Praxistransfer

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Nikola Poitzmann, Lehrerin, Medienpädagogin, Diversity-Trainerin, langjährige Fortbildnerin und Schulberaterin im Bereich Gewaltprävention und Demokratielernen

Remarques / Anmerkung

Bitte melden Sie sich in MS Teams an, hier wird sich die passende Weiterbildungsgruppe spätestens einen Tag vor Start der Weiterbildung befinden. Sie erhalten keinen Zugangslink. Ein Mikrofon und eine Kamera sind erforderlich, um teilzunehmen (PC oder Laptop, kein iPad oder Smartphone (eingeschränkte Funktionen)). Die Kamera muss während der gesamten Weiterbildung eingeschaltet sein.