Klangwerkstatt "BottleBand"
(Code : D3-b-24)
Kontext / Contexte
Jede Woche werfen wir Unmengen von Plastikflaschen weg, dabei kann man aus ihnen eine ganze Reihe von Musikinstrumenten bauen, die großartige Möglichkeiten zur Entwicklung der sensomotorischen Fähigkeiten, Möglichkeiten für das musikalische Spiel und physikalische Entdeckungen bieten und die damit verbundenen positiven Effekte, wie Integrationsfähigkeit in sozial-kreative Prozesse, Hand-, Herz und Hirnbildung. Musikmachen bietet viele Möglichkeiten der Persönlichkeitsentwicklung: stille Kinder werden laut, wilde ruhig, aus Chaos wird mit Spielregeln Ordnung. Sprachlich schwache Kinder finden eine neue Ausdrucksmöglichkeit und klingende Materialerkundung fördert das divergente Denken. Soziale Kompetenzen werden geschult, wenn man sich auf der Bühne in den Vordergrund stellt oder sich den Gruppenprozess fördernd in den Hintergrund begibt. Eine von den Kindern selbst entwickelte Aufführung vervollständigt jeden Event in Schule oder Kindergarten, denn Musik ist Bestandteil von Festen in allen Kulturen der Welt.
Zielsetzung / Objectifs
Wissen:
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- die physikalischen Hintergründe, um vielfältige Musikinstrumente aus Flaschen zu bauen
- haben Grundfertigkeiten im Spiel dieser Instrumente erworben
- können die Instrumente in eine Systematik einordnen als spielerisches Element im Kontext von „Sammeln und Sortieren“
- Basics für das Durchführen von musikalischen Spieleketten und Gründen von Bottle-Bands“.
Fähigkeiten:
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- Grundlagen des Instrumentenspiels zu vermitteln
- können musikalische Spieleketten anleiten
- Spiele zum Thema „Sammeln und Sortieren“ durchzuführen
- diverse Instrumente aus Flaschen bauen
- altersadäquat Anregungen und Wissen weitergeben
Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- haben keine Angst mehr davor, einfache musikalische Spiele anzuleiten
- trauen sich Instrumente zu bauen
- begreifen Musikmachen als eine Möglichkeit von nonverbaler Kommunikation auf Augenhöhe
- nehmen im Prozess des Musizierens eigene und fremde Stärken und Unsicherheiten wahr
- assoziieren Musikmachen nicht mehr mit „richtig“ und „falsch“ oder „mag ich“ – „ist mir fremd“
- interpretieren Musik als zentralen Bestandteil kulturellen Ausdrucks.
- fördern Neugier, Entdeckergeist und systematisches mit Spielen zum Thema Sammeln und Sortieren
- sind in der Lage Klangspiele fachübergreifend zu verwenden.
Inhalt / Contenu
Bottle-Band
„Du Flasche“… aus alt mach neu
Re- und Upcycling von Plastik-Flaschen zu Musikinstrumenten
Musikinstrumente faszinieren Groß und Klein seit tausenden von Jahren. Viele Instrumente der Welt-Musik-Kultur verwenden Hohlräume als Resonanzkörper, zum Füllen mit anderen Gegenständen oder um Tonhöhen zu beeinflussen. Warum nicht Alltagsgegenstrände wie Flaschen dafür verwenden und so den Hintergrund und die Physik des Instrumentenbaues erkunden und besser verstehen lernen.
Viele Selbstbaumodelle werden besprochen und auf ihre Alltagstauglichkeit in Kindergarten oder Schule getestet. Natürlich kommen Spielregeln für die Selbstgebauten Instrumente nicht zu kurz.
Rassel:
Diverse Füllmaterialien wie Mung-Bohnen, Kichererbsen, Steinchen oder Reis einfüllen. Natürlich lernen wir Rasseltechnik.
Guiro:
Flaschen mit Riffeln können mit Stäbchen gerieben werden. Guiros werden in Afrika oder Kuba Kürbissen gebaut.
Gluckerflasche:
Den „Flaschen-Tornado-Schraub-Verbinder aus Plastik gibt es im Internet. Damit die Flasche schön gluckert, muss die Öffnung auf 14mm aufgebohrt werden. Besonders dramatisch klingt das Gluckern, wenn die Flasche auf einen Tisch gestellt, und dann das Ohr auf Platte gelegt.
Zupfsaiter:
Mit einer heißen Nadel ein Loch in den Boden brennen, Angel- oder Deko-Schnur durchfädeln, an einem kurzen Stück Zahnstocher oder Schaschlik-Spieß festknoten und wieder in die Flasche ziehen. Am oberen freien Ende ein Stäbchen anknoten. Flasche zwischen den Knien halten, mit einer Hand die Saitenspannung verändern, mit der anderen zupfen. In Asien werden solche Ein-Saiten-Geigen mit variabler Spannung auch mit Bögen gestrichen.
Wasserspender Trommel:
Klingt super als Trommel zwischen die Knie geklemmt. Mit der Öffnung nach oben leicht federnde auf weichen Boden gestampft entsteht ein veritabler Bass.
Abgeschnitten ergibt der obere Teil ein Megafon oder Trichter, der untere eine Trommel oder Resonanzköper für ein Saiteninstrument. Riesenrassel? Cabasa?
Die Wasserspenderflaschen werden nach einer Weile aus hygienischen Gründen nicht weiter verwendet. Dann kann man sie geschenkt bekommen, oder für kleines Geld kaufen.
Kalimba:
Kafferührer oder Einstiele mit Kabelbinder oder Schnur an Flasche befestigen, zupfen.
Kling-Klong:
Ein Autoventil in den Deckel schrauben und mit Kompressor vorsichtig aufblasen. Am Schraubdeckel festhalten und mit leichtem Schlägel (Holzstäbchen) anschlagen. Stimmen durch Luft ablassen. Nicht alle Flaschen klingen schön. Experimentieren. Am Ventil können die Flaschen auch in ein Blech geschraubt werden und als Reihe befestigt.
Pan-Flöten-Flasche
Ein Klassiker unter den Flaschen-Instrumenten. Schräg anblasen, durch Füllstand stimmen. Pro SpielerIn ein bis zwei Flaschen. Gute Vorübung für das Spiel der Elektrorohr-Panflöte. Flaschen können auch mit einem Fön angeblasen werden, oder in den Wind / aus dem Autofenster gehalten.
Alternativ kann auch ein Stück Elektrorohr in eine mit Wasser gefüllte Flasche getaucht werden und am oberen Ende angeblasen.
Lasst Euch überraschen, was wir noch erfinden ...
Arbeitsformen / Approche méthodologique
Musikalische Spieleketten
Instrumentenbau
aktivierender Vortrag
Aufführung
Gruppenarbeit
Experimente
Referent, Referentin / Formateur, formatrice
Michael Bradke, Musikpädagoge und KlangKümstler, Gründer und Betreiber des Mobilen Musik Museums, www.musikaktion.de
Remarques / Anmerkung
Plastik-Flaschen in diversen Größen und Ausführungen mitbringen, Scheren, Cutter, Tesaband, robuste Kleidung,
Pausensnack, Getränke
Termin / Date et horaire
Groupe A
Modalité : | Présentiel |
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Date : | le mardi 28 novembre 2023 de 14 à 18 heures |
Lieu : | Centre 2000 |
Nombre max. de participants : | 15 |
Places disponibles : | 7 |
Statut de la formation : | Formation attestée |
Délai d'inscription : | - |
Public cible
Contexte professionnel : | [EF] Enseignement fondamental |
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Catégorie de fonction : | Personnel enseignant Personnel éducatif |
Informations complémentaires : | personnel enseignant, éducatif et psycho-social |
Praktische Hinweise / Informations pratiques
Langue(s) : | allemand |
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Prérequis : | Lust auf Instrumentenbau und -Spiel, EndeckerInnenfreude, Sinnlichkeit und Spass an klingender Kommunikation. Notenlesen ist keine Voraussetzung, aber auch nicht hinderlich. |
Informations : | Institut de formation de l’Éducation nationale |