Über Tische und Bänke. Kinder mit herausforderndem Verhalten verstehen, beruhigen und steuern

Kontext / Contexte

1-4 Veranstaltung: 1 Onlinetreffen vorab (1 Stunde) - 1 Präsenzveranstaltung (4 Stunden)
Kinder und Jugendliche ticken oft anders als erwartet. Wenn in der Beschreibung des Verhaltens dann noch Attribute wie auffällig, gestört, behindert oder herausfordernd hinzukommen, kann es schon mal heiß hergehen in der Beziehung zwischen Erzieher/-innen und Zu-Erziehenden.
In diesem Seminar steht die direkte Intervention auf verbale und/oder körperliche Aggression im Vordergrund. Zudem geht es um das Verstehen dieses Verhaltens, damit die eigene Intervention passend generiert werden kann. Verhaltensoriginelle Kinder und Jugendliche benötigen eben eine verhaltensoriginelle Strategie, damit eingeschliffene Muster aufgebrochen und verändert werden.
Traditionell wird diese Veranstaltung besucht von Lehrerinnen und Lehrern die in unterschiedlichen Schularten tätig sind. Das neue Fortbildungsformat am Ifen ermöglicht uns ein Teilnehmertreffen vorab. In diesem "Vorabtreffen" werden die spezifischen Problemstellungen der Kolleg*innen evaluiert. Die Fortbildungsinhalte und Übungen können so teilnehmerspezifisch ausgerichtet werden.

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- Muster von „störendem Verhalten“ im Sinne eines vorzufindenden „Mangels von Selbst- und Handlungskontrolle“ (vgl. Myschker/Stein 2018)
- Differenzierungsmerkmal und Begrifflichkeiten rund um den Terminus „Jugendliche mit herausforderndem Verhalten“.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- Struktur- und/oder Verhaltenspläne zur Vorbeugung oder Veränderung von unerwünschtem Verhalten zu erstellen
- ihre Verhaltensweisen situationsabhängig anzupassen im Sinne von vorbeugender und direkter Deeskalation
- mit Kindern und Jugendlichen Ziele im Sinne von SMART zu formulieren.

Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- akzeptieren grundlegend eine Humanorientierung (Klienten/-innen werden als Subjekte und Individuen respektiert und partnerschaftlich und mit Rücksicht auf ihre Interessen begleitet), sind parallel aber auch bereit vehaltenstherapeutische Maßnahmen zu ergreifen
- sorgen für eine Ressourcenorientierung (Klienten/-innen sind wichtiger Erfolgsfaktor und zentrale Ressource in jedem Fördervorhaben).

Inhalt / Contenu

Geleitet an einem Fallbeispiel erarbeiten sich die Teilnehmer/-innen zunächst die Bedeutung der verschiedenen Termini Verhaltensauffälligkeit, Verhaltensstörung und Verhaltensbehinderung. Im weiteren Verständnis der Perspektive darüber, dass verhaltensoriginelle Kinder und Jugendliche verhaltensoriginelle Gegenüber benötigen, trainieren die Teilnehmer/-innen in Rollenspielen deeskalierende Interventionstechniken. Zudem lernen die Teilnehmer/-innen eine Matrix kennen, die es ihnen ermöglicht, beobachtbares Verhalten im systemischen Kontext aufzuschreiben, zu untersuchen und zu verstehen. Diese Matrix sorgt z.B. in Übergabegesprächen für Klarheit und Struktur im Berichtswesen.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

- Erarbeitung in Interaktion mit dem Dozenten
- praktische Übungen.

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Matthias Deutsch, Dipl. Päd., Lehrer, Trainer, Sonderpädagoge, Verhaltensbehindertenpädagoge, Erwachsenenbildner

Remarques / Anmerkung

Bitte melden Sie sich in MS Teams an, hier wird sich die passende Weiterbildungsgruppe spätestens einen Tag vor Start der Weiterbildung befinden. Sie erhalten keinen Zugangslink. Ein Mikrofon und eine Kamera sind erforderlich, um teilzunehmen (PC oder Laptop, kein iPad oder Smartphone (eingeschränkte Funktionen)). Die Kamera muss während der gesamten Weiterbildung eingeschaltet sein.