CC-CDI - ICF
(Code : B1-p-03)
Kontext / Contexte
Im September und November 2019 wurden 18 Mitarbeiter/-innen des CDI schrittweise in die Begrifflichkeit und Systematik der ICF eingeführt. Während der 2ten Phase werden alle Mitarbeiter/-innen des CDI in die Systematik und Begrifflichkeiten der ICF eingeführt. Neben der Einführung in die Begrifflichkeiten wird ein besonderes Augenmerk auf die Anwendung der ICF Begrifflichkeiten und Systematik bei der Förderplanung gelegt und am Beispiel des Erfassungsbogens und der Intervision gemeinsam erarbeitet.
Zielsetzung / Objectifs
Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- die "Biographie der ICF" (Herkunft, Sinn und Zweck)
- die Unterschiede zu anderen Klassifikationen wie z. Bsp. der ICD-10
- die Begrifflichkeit der ICF
- die Systematik der ICF
- verschiedene Anwendungsmöglichkeiten der ICF in der Diagnostik, Förderung und Begleitung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit einer Entwicklungsbeeinträchtigung
- die wichtigsten Auswirkungen der neuen Denkweise auf verschiedene gesellschaftliche Systeme (Schule, Therapie, Medizin, Krankenkassen usw.).
Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- darzulegen, dass das Arbeiten nach ICF in verschiedener Hinsicht einen Paradigmenwechsel bedeutet
- konsequent nach ICF zu arbeiten
- Beobachtungen konsequent von Interpretationen zu trennen
- Informationen zum und rund um den Menschen nach der Struktur und Begrifflichkeit der ICF zu klassifizieren
- das schlussendliche Verhalten (Aktivitäten) des Menschen als eine Wechselwirkung verschiedener Wirk-faktoren zu erklären
- daraus begründet Entwicklungs- und Förderziele abzuleiten
- Methoden und Instrumente der Toolkits, welche sich für die "Arbeit nach ICF" als hilfreich erwiesen haben, zu verwenden
- einen Erfassungsbogen nach ICF auszufüllen und als Planungs- und Reflexionsinstrument zu handhaben
- ein schulisches Standortgespräch methodisch durchzuführen
- ausgehend von den individuellen Stärken und des spezifischen Förderbedarfs der Kinder und Jugendlichen die Förderschwerpunkte zu definieren
- die Förderung der Kinder und Jugendlichen interdisziplinär zu planen.
Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- entwickeln einen ersten Paradigmenwechsel: Nicht das Kind ist behindert, sondern das körperfunktionell und/oder körperstrukturell beeinträchtigte Kind wird durch hemmende Umweltfaktoren behindert
- entwickeln einen zweiten Paradigmenwechsel: Die Beschreibung eines Kindes fokussiert zuerst seine (unbewerteten) Aktivitäten/seine Partizipation und forscht nach den Wechselwirkungen zwischen dem Kind und dem, was es in seiner Umwelt vorfindet. Dadurch wird der Fokus auf das Verstehen und die Ressourcen gelenkt statt auf Defizite
- entwickeln einen dritten Paradigmenwechsel: Menschen können von außen kaum DIREKT verändert werden. Veränderte Umweltfaktoren ermöglichen es dem Kind jedoch, seine Aktivitäten zu erweitern, zu verlagern oder zu verändern
- sind bereit, ihr eigenes Kommunikationsverhalten und Denken kritisch zu reflektieren und ggf. zu verändern
- pflegen eine konstruktive und wertschätzende Kommunikation
- beteiligen sich aktiv und konstruktiv in den Lernprozessen
- erkennen den Mehrwert der interdisziplinären Förderplanung durch ein schulisches Standortgespräch.
Inhalt / Contenu
Die Teilnehmer/-innen erhalten eine Einführung in die Systematik und Begrifflichkeit der ICF sowie deren Anwendungen in der Förderung und Begleitung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit spezifischen Bedürfnissen. Es wird außerdem besonderen Wert auf eine Auffrischung der Differenzierung zwischen Beobachtungen und Interpretationen gelegt, da der Weg zu den Ressourcen einer Person mit einer Beeinträchtigung, im Gegensatz zu einem defizitorientierten Menschenbild, nur so zu ermitteln ist.
Die Toolkits werden unter der Berücksichtigung der neuen Erkenntnisse kurz beleuchtet. Der Erfassungsbogen als Arbeitsinstrument des ressourcenorientierten Arbeitens, sowie die Durchführung eines Schulischen Standortgesprächs (SSG) stellen weitere Inhalte der Weiterbildung dar.
Die Weiterbildung setzt sich aus 8 Modulen zusammen:
Modul A: Einführung ICF und Aktivitätsbereiche
Modul B: Beobachten und Interpretieren
Modul C: Körperstrukturen und Körperfunktionen
Modul D: Kontextfaktoren (Umweltfaktoren und personenbezogene Faktoren)
Modul E: Wechselwirkungen
Modul F: Erfassungsbogen
Modul G: Moderation des SSG
Modul H: Intervision
Arbeitsformen / Approche méthodologique
- Theoretischer Input
- Einzel- und Gruppenarbeit
- praktische Beispiele
- Praxissimulation
- Video- und Filmanalysen
- Fallbesprechungen
- Lernspiele
- Literaturbearbeitung.
Referent, Referentin / Formateur, formatrice
Nathalie Frosio, Diplompädagogin
Peggy Lommel, Orthophonistin
Carole Martinez, diplomierte Psychologin
Sandrine Scholer, Diplompädagogin
Termin / Date et horaire
Groupe A
Modalité : | Présentiel |
---|---|
Date : | les mardi 10, mercredi 11, jeudi 12 et mercredi 18 octobre 2023 de 8.30 à 12 et de 13 à 16 heures |
Lieu : | IFEN Walferdange - eduPôle - bâtiment 6 |
Nombre max. de participants : | 21 |
Places disponibles : | 1 |
Statut de la formation : | Formation attestée |
Délai d'inscription : | - |
Public cible
Contexte professionnel : | |
---|---|
Catégorie de fonction : | |
Informations complémentaires : | personnel enseignant, éducatif et psycho-social du Centre pour le développement intellectuel (CDI) |
Praktische Hinweise / Informations pratiques
Langue(s) : | luxembourgeois, allemand, français |
---|---|
Informations : | Nathalie Frosio - Nathalie.Frosio@cc-cdi.lu |
Organisation : | Centre pour le développement intellectuel - CDI |