Sätze und Satzglieder im Deutschen und Französischen untersuchen mit der "Bausteng Grammatik" im Zyklus 3 und 4

Kontext / Contexte

Wie kann man den Grammatikerwerb des Deutschen und Französischen und die Reflexion über grammatische Strukturen sprachübergreifend anbieten?
Grammatik- und Rechtschreibunterricht im Deutschen und Französischen wird strikt getrennt behandelt und ist stark durch das Auswendiglernen von Regeln (z.B. "Nomen schreibt man groß") und deren Ausnahmen geprägt. Aktuelle Forschung zeigt, dass Kinder mehr Erfolgschancen beim Lernen haben, wenn der Fokus im Grammatikunterricht auf regelmäßige grammatische Strukturen gelenkt wird. Das Untersuchen von Sprachkontrasten kann helfen, die regelhaften Strukturen in jeder Sprache genauer zu erkennen.
Die Fortbildung präsentiert einen Grammatikunterricht, der visuelle Regelmäßigkeiten des Deutschen und Französischen nutzt, um die Aufmerksamkeit auf regelmäßige abstrakte Sprachstrukturen beider Sprachen zu lenken. Es geht darum, die Strukturen in einer Sprache deutlicher herauszuarbeiten, indem man die andere Sprache als Kontrast betrachtet.
Als Materialien dient die "Bausteng Grammatik", ein auf Bausteinen basierendes simplifiziertes "Schriftsystem" sowie Lernervideos zum Französischen und Deutschen.

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- regelhafte Muster in Bereichen der Orthographie und Grammatik im Französischen, wie die orthographische Markierung von Plural und Femininum und die entsprechenden grammatischen Domänen, und im Deutschen, wie die Großschreibung von Nomen, Kasus und die Endungen an Adjektiven
- die Konzeption der "Bausteng Grammatik" und wie sie im Unterricht verwendet werden kann
- die Konzeption der Lernervideos und wie sie im Unterricht eingesetzt werden können
- Beispiele, wie man diese in der Praxis umsetzen kann.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- die Materialien der "Bausteng Grammatik" und die Lernervideos in ihrem Lehr/Lernkontext einzusetzen
- Sprachbeispiele im Französischen und Deutschen nach regelhaften Mustern für den Unterricht auszuwählen
- sich über die Fortbildung hinaus eigenständig mit den Materialien auseinanderzusetzen und sie in beiden Sprachen, Französisch und Deutsch, sowie sprachkontrastiv gezielt anzuwenden.

Haltung
Die Teilnehmer/-innen reflektieren:
- wie man grammatische Themen sprachkontrastiv im Unterricht behandeln kann
- welche Unterstützung die Schüler/innen benötigen, um über Sprachstrukturen zu reflektieren
- welche Unterstützung die Schüler/innen benötigen, um die Sprachstrukturen des Französischen und Deutschen mündlich und schriftlich zu erwerben und sie schriftsprachlich auszubauen
- Interesse am Grammatikunterricht im Französischen im Kontrast zum Deutschen.

Inhalt / Contenu

Die Fortbildung präsentiert das visuelle und sensomotorische Material der "Bausteng Grammatik". Dieses lenkt die Aufmerksamkeit auf die Einheit Wort, Satzglied und Satz und macht diese im wahrsten Sinne begreifbar. Anschaulich werden so abstrakte Fragen, warum im Deutschen ein Verb manchmal großgeschrieben wird ("Ich mag langes Schlafen"), oder warum in manchen Kontexten "der Frau" richtig ist, zum Beispiel im Kontext "Ich gebe der Frau ein Buch".
Im Französischen kann verdeutlicht werden, warum Pluralmarkierungen an die Wörter geschrieben werden, obwohl man diese nicht hört. Kontrastiert wird die Struktur der Nominalphrase beider Sprachen, um zum Beispiel die unterschiedliche Stellung von Adjektiven zu entdecken.
Die präsentierten Materialien basieren auf der "Bausteng Grammatik" sowie Lernervideos zur Großschreibung von Nomen. Die zehn zehnminütigen Lernervideos im Französischen und Deutschen geben die Möglichkeit, selbstgesteuertes Lernen zur Großschreibung von Nomen und der Pluralmarkierung im Französischen in den Unterricht miteinzubeziehen.
Die vorgestellten Materialien erlauben Schüler/innen in den Zyklen 3 und 4 Grammatik als Forschungsfeld zu entdecken und Sprachstrukturen zu vergleichen.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

- Kurzvorträge
- Fallstudien mit Videos von der Arbeit mit der "Bausteng Grammatik" in einzelnen Klassen
- Ausprobieren der Materialien und Videos im eigenen Lehr/Lernkontext und Reflexion über die Erfahrungen
- individueller Austausch.

Der erste Nachmittag ist einer Einführung in die "Bausteng Grammatik" und die Lernervideos gewidmet. Die Materialien werden zudem ausprobiert und diskutiert.
Der zweite Nachmittag findet etwa vier Wochen später statt. Im Fokus stehen dann die Erfahrungen, die die Teilnehmenden mit den Materialien in ihren Lern/Lehrkontexten gemacht haben.
Achtung: Der Fokus dieser Fortbildung liegt auf dem Französischen (im Kontrast zum Deutschen). Eine eigenständige Fortbildung zum Grammatikunterricht im Deutschen wird separat angeboten.

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Constanze Weth, Dr., Associate Professor Universität Luxemburg
Lisa Klasen, Doktorandin, Universität Luxemburg

Remarques / Anmerkung

In der Fortbildung wird mit dem Buch "Bausteng Grammatik" gearbeitet.

Weth, C. (2017). Bausteng Grammatik - Bausteine Grammatik – Briques de Grammaire: Material zum Erforschen von Wörtern und Sätzen. Luxemburg: SCRIPT/Universität Luxemburg

Sie können es vom Server des SCRIPT kostenlos herunterladen: https://script.lu/sites/default/files/publications/2019-12/Bausteine%20Grammatik_0.pdf
Für die Fortbildung werden auch gebundene Exemplare zur Verfügung gestellt sowie die Lernervideos für Deutsch und Französisch.

Bitte melden Sie sich in MS Teams an, hier wird sich die passende Weiterbildungsgruppe spätestens einen Tag vor Start der Weiterbildung befinden. Sie erhalten keinen Zugangslink. Ein Mikrofon und eine Kamera sind erforderlich, um teilzunehmen (PC oder Laptop, kein iPad oder Smartphone (eingeschränkte Funktionen)). Die Kamera muss während der gesamten Weiterbildung eingeschaltet sein.