CePAS/SePAS - Grundkurs in Motivierender Gesprächsführung - Motivational Interviewing

Kontext / Contexte

In der Kinder- und Jugendhilfe ist die Definition, welches Verhalten als störend, gefährlich oder generell problematisch einzustufen ist, in der Regel (scheinbar) leicht zu beantworten. Wie aber lässt sich Motivation hin zu einem „neuen“ weniger riskantem, sozialerem, sinnvollen Verhalten erreichen? Die Antwort lautet nicht selten: Druck ausüben oder Überredungskünsten walten lassen. Dies ist kräftezehrend, von wenig Erfolg gekrönt und befördert das Ausbrennen der Helfer. Motivational Interviewing (MI) geht einen geschmeidigeren Weg. Den Ausgangspunkt dieses Ansatzes bildet die begründete Annahme, dass am Beginn einer Veränderung eine Ambivalenz steht. Es gibt immer gute Gründe etwas zu ändern, aber auch ebenso gute Gründe im bisherigen Zustand zu verharren. MI nimmt sich dieser Grundkonstellation an und bietet eine strukturierte Vorgehensweise zur Bearbeitung dieser Ambivalenzen hin zu einer intrinsischen Verhaltensänderung an.

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen
- die MI-Theorie: Hintergrund, Entwicklung, Definitionen, die erforderliche Grundhaltung, die Prozesse und Prinzipien und die Stadien der Veränderung
- die bereitgestellten Werkzeuge.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- die MI-Methoden (offene Fragen, aktives Zuhören, Wertschätzung/Würdigung ausdrücken, Besprochenes zusammenfassen, Informieren und Rat anbieten) sowie die Methodengruppen (Umgang mit Widerstand, Change Talk, Confidence Talk) mit den jeweiligen Methoden anzuwenden
- die erlernten MI-Kompetenzen zur Burnoutprävention einzusetzen.


Haltung
Die Teilnehmer/-innen erkennen und füllen den eigenen Handlungsspielraum im Hinblick auf positive (motivierende) Gesprächsführung aus.

Inhalt / Contenu

Die Teilnehmer/-innen erhalten einen Überblick über den MI-Ansatz (Definition, Menschenbildannahmen, Prinzipien, Methoden, Prozesse). Vor allem aber erwerben und trainieren sie die Fähigkeiten zur Anwendung der MI-Basismethoden. Die Schwerpunkte dieses ersten Moduls liegen in der facettenreichen, praxisnahen Vermittlung von Theorie, Methoden, Basisfertigkeiten und ad hoc-Methoden.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

MI wird im Grundkurs in einer ausgewogenen Mischung von Theorie, Diskussion und Übungen (Kleingruppenarbeit) vermittelt. In der Fortbildung nimmt das Üben der Teilnehmer/-innen einen zentralen Stellenwert ein.

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Knut Lauer, staatlich anerkannter Erzieher für Jugend- und Freizeitpädagogik, Outdoortrainer (IHK), Interkultureller Trainer und Berater (PH Heidelberg), MI Coach/Supervisor (GK Quest), Referent Motivational Interviewing