Wortschatz fördern in Zyklus 1

Wörter und Sätze werden bewusst angeboten, ein Beispiel aus Zyklus 1:

  1. Sechs Kinder stehen anfangs im Kreis, jedes hat eine Daunenfeder in der Hand. Sie streicheln die Feder, lassen sie zur Erde gleiten, fangen sie wieder auf, werfen die Feder und laufen ihr nach, werfen die Feder nach oben und erwarten sie auf dem Boden hockend… Noch ist es ganz still.

Frau Korte bricht das Schweigen: „Wie ist das mit der Feder?", fragt sie.

Aylin: „weich"; Janusch: „ganz leicht"; Melissa: „fliegt langsam"; Elias: „so mit Mund Wind machen", indem er die Feder von unten anpustet; Endrit: „ich kann die fangen" und macht es vor;

Selina: „streichelt so schön".

Frau Korte: „Wollen wir alle mal fühlen, was ihr gesagt habt? Aylin sagt weich."

Endrit: „Ja, ganz weich" Und zieht die Feder durch die Hand.

Frau Korte: „Guckt mal, da sind viele kleine Teile, wie Haare, ganz zart sind die. Und darum ist die Feder auch leicht."

Elias: „zart und leicht und weich", er wedelt mit der Feder durch sein Gesicht, „streichelt weich."

Frau Korte: „Und weil sie so zart und leicht ist, kann sie fliegen. Feder, flieg!" und lässt die Feder von

oben sanft nach unten fliegen. „Und jetzt kommt der Wind, den machen wir mit dem Mund. Elias, puste mal!" Sie illustriert das Pusten durch Mundbewegung. Elias pustet auf die Feder.

Alle Kinder pusten auf ihre Federn.

Frau Korte: „Das Wort heißt so ähnlich, wie wir mit dem Mund machen: puuusten. Ihr könnt beim Pusten das Wort puuusten sagen." Die Kinder tun das lachend und überbieten sich dabei…

 

Das Beispiel zeigt als Modell, wie die Lehrperson den Kindern hilft, den richtigen Ausdruck zu finden und sie mit  kleinem Schubs ein Stückchen voran zu bringen, in kleinen Schritten:

 

(1) Die Kinder entdecken spielerisch ein Stückchen Welt bzw. Natur.

(2) Sie versuchen, ihre Erfahrung zu teilen und sprachlich mitzuteilen.

(3) Die Lehrerin greift das auf und verstärkt es, sie bietet weitere Sprachmittel an.

(4) Die Kinder verwenden diese Sprachmittel, und

(5) die Lehrerin baut sie sprachlich und körpersprachlich aus.

 

Ein anderes Beispiel:

Kurzäußerungen, die dann von der Lehrerin antwortend erweitert werden (Expansion).

 

  1. Betrachten eines Bilderbuchs in der Kleingruppe, Spielplatzbild.

Kind mit DaZ: „im Spielplatz - eine Mädchen – die rutsch"

Lehrerin: „Ja genau, da sind Kinder auf dem Spielplatz. Du siehst ein Mädchen, das rutscht die Rutsche runter."

Kind mit DaZ: „die rutscht runter."