Sprachmittel der Bildungssprache

 

Einige der sprachlichen Mittel des Deutschen, die häufig in bildungssprachlichen Reden und Schrifttexten verwendet werden, seien im Folgenden genannt:

 

- auf der Wortebene / lexikalischen Ebene:

  • präzise Verben und Verbgefüge (einschalten statt anmachenerhitzen statt heiß machensieden statt kochenzur Sprache bringen statt sagenbeiseite stellen statt weglegen)
  • spezifische Substantive, Substantivierungen und Komposita, teils aus Fachsprachen (Rede, Schrift, DarstellungGegebenheit,  GeruchsentwicklungMaßnahme, Verlaufsplanung, Einfuhrzölle)
  • charakteristische Adjektive und Adjektivableitungen (heiter, gewandt, brodelnd, schäumend, gewagt, missmutig, schönfärberisch)
  • Internationalismen, häufig solche griechisch-lateinischen Ursprungs, aber auch andere (GeophysikFaktorenabsorbieren, smart)
  • Häufig wird die Urheberschaft von Handlungen oder Ereignissen nicht genannt, was durch unpersönliche Ausdrücke (Dadurch kam es zu…), Reflexivkonstruktionen (Daraus ergab sich…), allgemeines man in spezifischen Kontexten (Man fand ihn später…; man tanzte) und Passiv (Er wurde nach drei Tagen gefunden; es wurde getanzt; Das Fieber ist ausgebrochen.) möglich ist. 

- Auf der Satzebene:

  • finden wir hypotaktischen Bau als Über- und Unterordnung (Während der Meister …, versuchte der Geselle …; Dies nun gesagt habend, mochte er auch das Übrige nicht länger verschweigen…) und eingeschobene Partizipialkonstruktionen (Wenn die Rede auf die gestrigen, schon bekannt gewordenen Entscheidungen kommen sollte…)
  • Konjunktiv Präsens in indirekter Rede (Sie habe, so hieß es, nicht mehr nach den Beteiligten gefragt)
  • sowie explizit-semantische Mittel der Satzverbindung durch Konnektoren (Adverbien und Konjunktionen) (obwohl, infolgedessen, worüber).

 

>> Bildungssprache