Ein Mädchen ist ein Mädchen ist ein Mädchen ist ein Mädchen – Geschlechterdiversität in der Grundschule
(Code : B2-a-39-EF-)
Kontext / Contexte
Kinder, die sich nicht so empfinden, wie es ihr Zuweisungsgeschlecht gemäß der derzeit geltenden, westlichen Geschlechternormen erwarten lässt, stellen Professionelle aller Berufsgruppen vor Fragen und Herausforderungen. Dies gilt auch für jene in der Grundschule Tätige. Manche von ihnen stellen sich die Frage, ob eine soziale Transition in diesem Alter für ein Kind gut sein kann, andere fragen sich vielleicht, ob ein Kind reif genug sein kann, eine derartige Entscheidung zu fällen. Auch kann es sein, dass Eltern anderer Kinder an Lehrpersonal herantreten, weil sie erstaunt sind, dass z.B. ein als Junge zugewiesenes Kind sich wie die anderen Mädchen verhält und die entsprechenden geschlechtssegregierten Räume nutzt. In der Weiterbildung soll es neben einer Einführung in die Thematik vor allem um die Beantwortung aufgeworfener Fragen gehen wie auch um die Klärung der Frage, was im besten Interesse eines Kindes liegt, das mit seinem geschlechtlichen Sein nicht den Geschlechternormen entspricht. Es werden Umgangsmöglichkeiten und Herangehensweisen und ihre Einflüsse auf alle Schulkinder sowie ihre jeweiligen Fragen und Herausforderungen vorgestellt und diskutiert. Neben der Informationsvermittlung steht zudem der interkollegiale Austausch wie auch jener mit einem Elternteil eines minderjährigen Kindes von der Elterngruppe des Vereins Intersex & Transgender Luxembourg im Vordergrund.
Zielsetzung / Objectifs
Vermittlung von Kenntnissen über die geschlechtliche Entwicklung von Kindern, deren Zuweisungsgeschlecht von ihrer geschlechtlichen Selbstwahrnehmung bzw. Selbstverortung abweicht, sowie von Kindern mit einem transgeschlechtlichen Elternteil, ihren damit verbundenen Bedürfnissen und Verletzlichkeiten. Dabei werden Einblicke in einiger ihrer unterschiedlichen Herausforderungen und Lebenssituationen gegeben sowie von Erfahrungen mit Familie, Peergroups und schulischen bzw. paraschulischen Institutionen berichtet. Misgendering, das wiederholte Nachfragen nach der geschlechtlichen Zuweisung und möglich Folgen werden ebenso aufgegriffen wie das Thema Suizidalität in der (frühen) Kindheit und mögliche präventive Maßnahmen.
Inhalt / Contenu
Einblicke in verschiedene Lebenssituationen transgeschlechtlicher Kinder, die heute noch häufig auf ein verständnisloses Umfeld (Familie, Peers, Professionelle…) stoßen und somit oftmals Ängste haben, ihr geschlechtliches Sein, ihre Sorgen und Nöte mit anderen zu teilen. Zu groß sind die Ängste vor Unverständnis, Ablehnung, sozialem Ausschluss und anderen Verletzungen. Vergleichbare Erfahrungen können Kinder eines transgeschlechtlichen Elternteils machen. Bei Ersteren kommt dazu, dass sich die Mädchen unter ihnen nicht selten Fragen zu Bartwuchs und tiefer Stimme stellen.
Arbeitsformen / Approche méthodologique
Kurzer Einführungsvortrag mit Begriffsklärungen, Erarbeitung des Status Quo in Luxemburg anhand von Erfahrungsberichten und Veröffentlichungen, geleitete Rollenspiele u.a. mit einem Elternteil, evtl. Zeigen von Filmausschnitten, Diskussion von Zeitungsbeiträgen oder/und Buchausschnitten.
Referent, Referentin / Formateur, formatrice
Erik Schneider, Dr. Arzt, Weiterbildner
Marc Jung, Weiterbildner
Remarques / Anmerkung
Alle Teilnehmenden sind ausdrücklich eingeladen, ihre Fragen im Vorfeld an die Veranstaltungsleiter (tgluxembourg@gmail.com) zu senden. Damit kann die Fortbildung auf die konkreten Fragestellungen des Schulpersonals angepasst werden.
Termin / Date et horaire
Groupe A
Modalité : | Présentiel |
---|---|
Date : | les mardis 8, jeudis 10 et 17 novembre 2016 de 14 à 17 heures |
Lieu : | Non spécifié |
Nombre max. de participants : | 20 |
Places disponibles : | 0 |
Statut de la formation : | Formation attestée |
Délai d'inscription : | - |
Public cible
Contexte professionnel : | [EF] Enseignement fondamental |
---|---|
Catégorie de fonction : | |
Informations complémentaires : | An der Ecole fondamentale XY tätiges Lehrpersonal, Educateurs/-trices gradué.e.s, Schulpsycholog_innen und weitere in dieser Schule tätige Professionelle. |
Praktische Hinweise / Informations pratiques
Langue(s) : | allemand |
---|---|
Prérequis : | Keine; Kenntnisse zur an Bedürfnissen von Kindern orientierter Arbeit sowie erste Erfahrungen im Umgang mit transgeschlechtlichen Kindern hilfreich. |
Informations : | Institut de formation de l’Éducation nationale |
Organisation : | Die Weiterbildung wird in Zusammenarbeit mit Intersex & Transgender Luxembourg a.s.b.l. organisiert. |