Einführungsseminar Geschlechterdiversität in Luxemburg
(Code : D4-c-22)
Kontext / Contexte
Junge – Mädchen – oder? Allen Kindern wird spätestens bei der Geburt ein binäres Geschlecht, entweder weiblich oder männlich, zugewiesen. Bei Zeichen von Intergeschlechtlichkeit während der Schwangerschaft erhalten die Eltern nicht selten die Empfehlung zur Abtreibung. Zudem wird angenommen, dass Kinder das ärztlich festgelegte Geschlecht für sich annehmen und sich gemäß dieser Zuweisung geschlechtlich verorten. Allerdings gibt es einerseits jene, deren körperliche Merkmale keine (eindeutige) Zuordnung gemäß der beiden Standardgeschlechter weiblich/männlich erlauben, und andererseits jene, deren Zuweisungsgeschlecht von ihrer geschlechtlichen Selbstwahrnehmung abweicht. Sie – beide, d.h. inter- und transgeschlechtliche Kinder – stören unsere Vorstellungen geschlechtlicher Binarität des Menschen, den daraus resultierenden Geschlechternormen, die oftmals unerkannt als Basis für Geschlechterstereotypen dienen. Ein Blick über Zeit- und Ländergrenzen hinweg vermag aufzuzeigen, dass die Vorstellung von Geschlecht nicht stabil war und auch heute noch nicht ist, sondern einer Variabilität unterliegt und somit kulturellen Einflüssen ausgesetzt ist. Seit einigen Jahren werden Fragen rund um Inter- und Transgeschlechtlichkeit auch in Luxemburg verstärkt aufgegriffen. Das hat dazu geführt, dass die Themen auch in die Schulen gelangt sind und zumindest transgeschlechtliche Kinder und Jugendliche immer häufiger sichtbar werden. Ihre Sichtbarkeit führt zu Fragen nach ihrer Lebenssituation, ihren Bedürfnissen, ihrer Vulnerabilität und Herausforderungen, wie auch danach, wer sie überhaupt sind. Demgegenüber steht das Tabu des Themas Intergeschlechtlichkeit, das sich in der nahezu vollständigen Unsichtbarkeit dieser Kinder widerspiegelt. Ihre Vulnerabilität, die iatrogenen körperlichen Verletzungen und seelischen Verwundungen wie auch Ausschlussverfahrungen werden ebenfalls dargelegt. Es werden Begriffe, ihre Definitionen und zugrunde liegende Konzepte vorgestellt sowie medizinische Sichtweisen kritisch beleuchtet und hinterfragt. Dabei wird die Frage nach institutionalisierter Gewalt aufgeworfen und diskutiert. Ergänzend werden Fakten aus Luxemburg einschließlich aktueller politischer Debatten und Entwicklungen im Recht vorgestellt.
Zielsetzung / Objectifs
Einführung in eine oftmals als komplex wahrgenommene Thematik, Vermittlung von Basiskenntnissen zu Kategorien und Selbstbestimmung. Darüber hinaus erste Einblicke in verschiedene Lebenssituation inter- und transgeschlechtlicher Menschen.
Inhalt / Contenu
Die Veranstaltung ist der Teil eines modulär aufgebauten Fortbildungsangebotes zu Inter- und Transgeschlechtlichkeit.
Arbeitsformen / Approche méthodologique
Kurzer Einführungsvortrag mit Begriffsklärungen, Erarbeitung des Status Quo in Luxemburg anhand von Erfahrungsberichten und Veröffentlichungen, evtl. Zeigen von Filmausschnitten, Diskussion von Zeitungsbeiträgen oder/und Buchausschnitten. Auf Wunsch Durchführung von Rollenspielen.
Referent, Referentin / Formateur, formatrice
Erik Schneider, Dr., Arzt, Weiterbildner
Marc Jung, Weiterbildner
Remarques / Anmerkung
Fragen sowie Vorstellung konkreter Situationen aus dem Schulalltag können im Vorfeld gerne an die Formateure unter tgluxembourg@gmail.com gesandt werden und sind sehr willkommen.
Termin / Date et horaire
Groupe A
Modalité : | Présentiel |
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Date : | le jeudi 19 janvier 2017 de 14 à 17.30 heures |
Lieu : | IFEN Walferdange - eduPôle - bâtiment 6 |
Nombre max. de participants : | 20 |
Places disponibles : | 11 |
Statut de la formation : | Formation attestée |
Délai d'inscription : | 23/12/2016 |
Public cible
Contexte professionnel : | [EF] Enseignement fondamental [ES] Enseignement secondaire [FP] Formation professionnelle [EPS] Prise en charge éducative et psycho-sociale |
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Catégorie de fonction : | Personnel enseignant Personnel éducatif Personnel dirigeant |
Informations complémentaires : | Lehrpersonal, Educateurs/trices gradué.e.s, Schulpsycholog_innen und weitere in Schulen tätige Professionnelle. |
Praktische Hinweise / Informations pratiques
Langue(s) : | allemand; français et anglais sur demande |
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Informations : | Institut de formation de l’Éducation nationale |
Organisation : | Die Weiterbildung wird in Zusammenarbeit mit Intersex & Transgender Luxeembourg a.s.b.l. organisiert. |