Transgeschlechtlichkeit in der Adoleszenz
(Code : D4-c-19)
Kontext / Contexte
Dank Medien und gesellschaftlicher Entwicklungen erkennen immer mehr Jugendliche, dass sie nicht allein sind mit der Tatsache, dass ihr Zuweisungsgeschlecht für sie nicht passt. Einige von ihnen verorten sich im Rahmen des binären Geschlechtersystems bei dem sog. Gegengeschlecht, andere verorten sich nicht-binär oder gar nicht. Manche wollen etwas in ihrem Leben verändern, z.B. die soziale Geschlechtsrolle umstellen, manche möchten ihren Körper verändern, wieder andere erleben die Pubertät als derart unerträglich, dass sie diese zu unterdrücken suchen. Über diese oftmals komplexen Fragestellungen und Prozesse hinaus gibt es den Schulalltag mit seinen Erfordernissen, Lehrer_innenschaft und Schulkamerad_innen, die den genannten Veränderungen sehr unterschiedlich gegenüber stehen. Gleiches gilt für Familie und Freundeskreis. Manche erfahren Unterstützung und Zuspruch, andere treffen auf Unverständnis, Ignoranz und Ablehnung, bis hin zu Bullying und sozialer Ausgrenzung, die zu hohen Belastungen führen können. Damit sind nicht selten Schulabwesenheit, schlechte Schulleistungen, drohender Schulabbruch sowie die Entwicklung psychischer Beschwerden bis hin zu Suizidalität verbunden. Allen gemeinsam ist die Suche nach eigenen Lösungen und Alliierten, die sie auf dem Weg unterstützen. In diesem Prozess spielen Professionelle in der Schule eine wesentliche Rolle und tragen daher ein hohes Maß an Verantwortung. Um dieser gerecht werden zu können, bieten die Veranstaltenden an, Basiskenntnisse zu vermitteln und stellen konkrete Lösungsansätze vor.
Zielsetzung / Objectifs
Vermittlung von Kenntnissen über die geschlechtliche Entwicklung von Jugendlichen in Kindheit und Adoleszenz, deren Zuweisungsgeschlecht von ihrer geschlechtlichen Selbstwahrnehmung bzw. Selbstverortung abweicht. Darüber hinaus werden Einblicke in ihre unterschiedlichen Herausforderungen, Lebenssituationen gegeben sowie von Erfahrungen mit Familie, Peergroups und schulischen bzw. paraschulischen Institutionen berichtet. Neben dem Beginn der Pubertät liegt ein Schwerpunkt auf Misgendering, Bullying und andere Formen der Gewalt und deren Folgen, insbesondere Suizidalität, sowie mögliche präventive Maßnahmen.
Inhalt / Contenu
Einblicke in verschiedene Lebenssituation inter- und transgeschlechtlicher Jugendlicher, die heute noch häufig auf ein verständnisloses Umfeld ihrer Peers, aber auch der Professionellen stoßen und somit oftmals Ängste haben, ihr geschlechtliches Sein, ihre Sorgen und Nöte mit anderen zu teilen. Zu groß sind die Ängste vor Unverständnis, Ablehnung, sozialem Ausschluss und anderen Verletzungen. Dazu kommt noch die Pubertätsentwicklung, die das Leben noch komplizierter gestaltet als in der Kindheit.
Die Veranstaltung ist Teil eines modulär aufgebauten Fortbildungsangebotes zu Inter- und Transgeschlechtlichkeit.
Arbeitsformen / Approche méthodologique
Kurze Einführung mit Begriffsklärungen, Erarbeitung des Status Quo in Luxemburg anhand von Erfahrungsberichten und Veröffentlichungen, evtl. Zeigen von Filmausschnitten, Diskussion von Zeitungsbeiträgen oder/und Buchausschnitten. Auf Wunsch Durchführung von Rollenspielen.
Referent, Referentin / Formateur, formatrice
Erik Schneider, Dr., Arzt, Weiterbildner
Marc Jung, Weiterbildner
Remarques / Anmerkung
Fragen sowie Vorstellung konkreter Situationen aus dem Schulalltag können im Vorfeld gerne an die Formateure unter tgluxembourg@gmail.com gesandt werden und sind sehr willkommen.
Termin / Date et horaire
Groupe A
Modalité : | Présentiel |
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Date : | le jeudi 27 avril 2017 de 14 à 17.30 heures |
Lieu : | IFEN Walferdange - eduPôle - bâtiment 6 |
Nombre max. de participants : | 20 |
Places disponibles : | 9 |
Statut de la formation : | Formation attestée |
Délai d'inscription : | 31/03/2017 |
Public cible
Contexte professionnel : | [EF] Enseignement fondamental [ES] Enseignement secondaire [FP] Formation professionnelle [EPS] Prise en charge éducative et psycho-sociale |
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Catégorie de fonction : | Personnel enseignant Personnel éducatif |
Informations complémentaires : | in Sekundar- und Sonderschulen tätiges Lehrpersonal, Educateurs/trices gradué.e.s, Schulpsycholog_innen und weitere in diesen Schulen tätige Professionelle |
Praktische Hinweise / Informations pratiques
Langue(s) : | allemand, français et anglais sur demande |
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Prérequis : | Keine; Kenntnisse zur an Bedürfnissen von Jugendlichen orientierter Arbeit hilfreich. |
Informations : | Institut de formation de l’Éducation nationale |
Organisation : | Die Weiterbildung wird in Zusammenarbeit mit Intersex & Transgender Luxembourg a.s.b.l. durchgeführt. |