Einführung in die Geschlechtervielfalt
(Code : B2-j-05)
Kontext / Contexte
Junge – Mädchen – oder? Allen Kindern wird spätestens bei der Geburt ein binäres Geschlecht, entweder weiblich oder männlich, zugewiesen. Bei Zeichen von Intergeschlechtlichkeit während der Schwangerschaft erhalten die Eltern nicht selten die Empfehlung zur Abtreibung. Zudem wird angenommen, dass Kinder das ärztlich festgelegte Geschlecht für sich annehmen und sich gemäß dieser Zuweisung geschlechtlich verorten. Allerdings gibt es einerseits jene, deren körperliche Merkmale keine (eindeutige) Zuordnung gemäß der beiden Standardgeschlechter weiblich / männlich erlauben, und andererseits jene, deren Zuweisungsgeschlecht von ihrer geschlechtlichen Selbstwahrnehmung abweicht. Sie – beide, d.h. inter- und transgeschlechtliche Kinder – stören unsere Vorstellungen geschlechtlicher Binarität des Menschen, den daraus resultierenden Geschlechternormen, die oftmals unerkannt als Basis für Geschlechterstereotypen dienen. Ein Blick über Zeit- und Ländergrenzen hinweg vermag aufzuzeigen, dass die Vorstellung von Geschlecht nicht stabil war und auch heute noch nicht ist, sondern einer Variabilität unterliegt und somit kulturellen Einflüssen ausgesetzt ist. Seit einigen Jahren werden Fragen rund um Inter- und Transgeschlechtlichkeit auch in Luxemburg verstärkt aufgegriffen. Das hat dazu geführt, dass die Themen auch in die Schulen gelangt sind und zumindest transgeschlechtliche Kinder und Jugendliche immer häufiger sichtbar werden. Ihre Sichtbarkeit führt zu Fragen nach ihrer Lebenssituation, ihren Bedürfnissen, ihrer Vulnerabilität und Herausforderungen, wie auch danach, wer sie überhaupt sind. Demgegenüber steht das Tabu des Themas Intergeschlechtlichkeit, das sich in der nahezu vollständigen Unsichtbarkeit dieser Kinder widerspiegelt. Ihre Vulnerabilität, die iatrogenen körperlichen Verletzungen und seelischen Verwundungen wie auch Ausschlussverfahrungen werden ebenfalls dargelegt. Es werden Begriffe, ihre Definitionen und zugrundeliegende Konzepte vorgestellt sowie medizinische Sichtweisen kritisch beleuchtet und hinterfragt. Dabei wird die Frage nach institutionalisierter Gewalt aufgeworfen und diskutiert. Ergänzend werden Fakten aus Luxemburg vorgestellt.
Zielsetzung / Objectifs
Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- den Unterschied zwischen Geschlecht und Sexualität
- den Unterschied zwischen Inter-, Transgeschlechtlichkeit und geschlechtlicher Abinarität
- Basisaspekte bzgl. Inter-, Transgeschlechtlichkeit und geschlechtlicher Abinarität
- den bedürfnisorientierten Umgang mit den betreffenden Menschen
- die Risiko- sowie Schutzfaktoren für diese Menschen
- die Lebenssituation von inter, trans und abinären Menschen in Luxemburg.
Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- einen bedürfnisorientierten und respektvollen Umgang mit inter, trans und abinären Menschen zu pflegen
- die verschiedenen Themen, insbesondere die Bedürfnisse der Menschen beider Gruppen voneinander zu unterscheiden.
Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- reflektieren ihre Haltung zu den Themen Geschlechter, Geschlechternormen und Stereotypen
- entwickeln einen bedürfnisorientierten Umgang.
Inhalt / Contenu
- Einführung in eine oftmals als komplex wahrgenommene Thematik
- Vermittlung von Basiskenntnissen zu Kategorien und Selbstbestimmung
- Vermittlung erster Einblicke in verschiedene Lebenssituationen inter- und transgeschlechtlicher Menschen mit dem Ziel, diese Menschen bestmöglich zu unterstützen.
Die Veranstaltung ist der Teil eines modular aufgebauten Fortbildungsangebotes zu Inter-, Transgeschlechtlichkeit und geschlechtlicher Abinarität.
Arbeitsformen / Approche méthodologique
- Einführungsvortrag mit Begriffsklärungen
- Fragen und Antworten
- Praxisbeispiele
- pädagogische Techniken.
Referent, Referentin / Formateur, formatrice
Erik Schneider, Dr., Arzt, Formateur
Ursula Rosen, Formatrice, pensionierte Biologie-Lehrerin, Mutter eines erwachsenen inter Kindes
Remarques / Anmerkung
Fragen gerne im Vorfeld senden an: itgl.contact@gmail.com
Bitte melden Sie sich in MS Teams an, hier wird sich die passende Weiterbildungsgruppe spätestens einen Tag vor Start der Weiterbildung befinden. Sie erhalten keinen Zugangslink. Ein Mikrofon und eine Kamera sind erforderlich, um teilzunehmen (PC oder Laptop, kein iPad oder Smartphone (eingeschränkte Funktionen)). Die Kamera muss während der gesamten Weiterbildung eingeschaltet sein.
Termin / Date et horaire
Groupe A
Modalité : | Blended learning |
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Date : | 1. en présentiel à l'IFEN Walferdange: le jeudi 17 octobre 2024 de 14 à 17 heures 2. en ligne synchrone sur Teams: le jeudi 9 janvier 2025 de 15 à 17 heures |
Lieu : | Formation en blended learning : séances en présentiel et en ligne |
Nombre max. de participants : | 30 |
Places disponibles : | 30 |
Statut de la formation : | Inscriptions ouvertes au cours du 1er trimestre 2024-25 |
Délai d'inscription : | - |
Public cible
Contexte professionnel : | [EF] Enseignement fondamental [ES] Enseignement secondaire [FA] Formation des adultes [FP] Formation professionnelle |
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Catégorie de fonction : | Personnel enseignant Personnel éducatif et psycho-social |
Informations complémentaires : | personnel enseignant, éducatif et psycho-social |
Praktische Hinweise / Informations pratiques
Langue(s) : | allemand |
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Informations : | Erik Schneider, Dr. - itgl.contact@gmail.com |
Organisation : | formation organisée en coopération avec Intersex & Transgender Luxembourg a.s.b.l. |