Experimentieren mit Wörtern und Sätzen auf Deutsch: Sätze und Satzglieder untersuchen mit der "Bausteng Grammatik" im Zyklus 3 und 4

Kontext / Contexte

Grammatik- und Rechtschreibunterricht in den Zyklen 3 und 4 ist stark durch das Auswendiglernen von Regeln (z.B. "Nomen schreibt man groß") und deren Ausnahmen geprägt. Aktuelle Forschung zeigt, dass Kinder mehr Erfolgschancen beim Lernen haben, wenn der Fokus im Grammatikunterricht auf regelmäßige grammatische Strukturen gelenkt wird und wenn der Erwerb dieser Strukturen im Handlungskontext erfolgt.
Die Fortbildung präsentiert einen Grammatikunterricht, der visuelle Regelmäßigkeiten nutzt, um die Aufmerksamkeit auf regelmäßige abstrakte Sprachstrukturen zu lenken, in der deutschen und französischen Orthografie sowie in einem auf Bausteinen basierenden simplifizierten "Schriftsystem".

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- regelhafte Muster in Bereichen der Orthografie und Grammatik im Deutschen, wie die Großschreibung von Nomen, Kasus und die Endungen an Adjektiven
- die Konzeption der "Bausteng Grammatik" und wie sie im Unterricht verwendet werden kann
- regelhafte Muster im Deutschen (und kontrastiv im Luxemburgischen und Französischen) und können diese begründet und bedarfsorientiert reduzieren oder ausbauen (z.B. "Der Hund springt" zu "Der kleine Hund springt auf den Tisch")
- die Konzeption der Lernervideos zur Großschreibung im Deutschen und wie sie im Unterricht eingesetzt werden können
- Beispiele, wie man diese in der Praxis umsetzen kann.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- die Materialien der "Bausteng Grammatik" und die Lernervideos in ihrem Lehr/Lernkontext einzusetzen
- Sprachbeispiele nach regelhaften Mustern für den Unterricht auszuwählen
- sich über die Fortbildung hinaus eigenständig mit den Materialien auseinanderzusetzen und sie gezielt anzuwenden.

Haltung
Die Teilnehmer/-innen wissen:
- wie man grammatische Themen konstruktiv im Unterricht behandeln kann.
- welche Unterstützung die Schüler/innen benötigen, um über Sprachstrukturen zu reflektieren.
- welche Unterstützung die Schüler/innen benötigen, um die Sprachstrukturen des Deutschen mündlich und schriftlich zu erwerben und sie schriftsprachlich auszubauen.

Inhalt / Contenu

Die Fortbildung präsentiert das visuelle und sensomotorische Material der "Bausteng Grammatik". Dieses lenkt die Aufmerksamkeit auf die Einheit Wort, Satzglied und Satz und macht diese im wahrsten Sinne begreifbar. Anschaulich werden so abstrakte Fragen, warum ein Verb manchmal großgeschrieben wird oder warum in manchen Kontexten "der Frau" richtig ist, zum Beispiel im Kontext "Ich gebe der Frau ein Buch".
Die präsentierten Materialien basieren auf der "Bausteng Grammatik" sowie Lernervideos zur Großschreibung von Nomen. Die zehn zehnminütigen Lernervideos geben die Möglichkeit, selbstgesteuertes Lernen zur Großschreibung von Nomen in den Unterricht miteinzubeziehen.
Die Materialien richten sich besonders an Schüler/innen mit einem besonderen Förderbedarf im Deutschen. Sie erlauben Kindern ohne besonderen Förderbedarf, Grammatik als Forschungsfeld zu entdecken und Sprachstrukturen zu vergleichen.

Der Kurs besteht aus zwei Terminen, die unterschiedlich strukturiert sind.
Der erste Termin widmet sich Vorstellung der "Bausteine Grammatik" und Präsentation von Einsatzmöglichkeiten im Unterricht.
Der zweite Termin findet ca. 6 Wochen später statt und gibt Feedback zum Ausprobieren der "Bausteine Grammatik" im eigenen Unterrichtskontext.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

- Kurzvorträge
- Fallstudien mit den Lernervideos von der Arbeit mit der "Bausteng Grammatik" in einzelnen Klassen
- Ausprobieren der Materialien und Videos im eigenen Lehr/Lernkontext und Reflexion über die Erfahrungen
- individueller Austausch.

Der erste Nachmittag ist einer Einführung in die "Bausteng Grammatik" und die Lernervideos gewidmet. Die Materialien werden zudem ausprobiert und diskutiert.
Der zweite Nachmittag findet etwa sechs Wochen später statt. Im Fokus stehen dann die Erfahrungen, die die Teilnehmenden mit den Materialien in ihren Lern/Lehrkontexten gemacht haben. Die aktive Überlegung, wie die Materialien im eigenen Unterricht umgesetzt werden können sind Voraussetzung für den zweiten Nachmittag. Zur Vorbereitung werden zusätzlich 60 Minuten angerechnet, um die eigenen Überlegungen und/oder Material für die Umsetzung im eigenen Unterricht aufzubereiten und auf Moodle hochzuladen.

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Constanze Weth, Dr., Associate Professor Universität Luxemburg

Remarques / Anmerkung

Liebe Teilnehmende,

der zweite Kurstermin wird davon bestimmt, dass Sie die "Bausteine Grammatik" ausprobieren in ihrem Unterrichtskontext ausprobieren konnten oder zumindest überlegt haben, wie die Materialien in Ihren Unterrichtskontext eingebettet werden könnten. Zwischen dem ersten und zweiten Termin haben Sie die Möglichkeiten, Ihre Erfahrungen auf Moodle zu dokumentieren.
Viele Grüße,
Constanze Weth