Transition (Sozial, medizinisch und rechtlich)

Kontext / Contexte

Die zunehmende Sichtbarkeit von jungen Menschen, deren Zuweisungsgeschlecht von ihrem geschlechtlichen Sein abweicht, im schulischen Alltag wirft neue Fragen nach ihrem Befinden, ihrer Entwicklung, aber auch nach sozialen, medizinischen und administrativen Möglichkeiten auf. Gerade der Umgang mit Vornamen, Pronomen, geschlechtssegregierten Räumen und Tätigkeiten / Übungen treten in diesem Zusammenhang in den Vordergrund. Einige von ihnen verorten sich im Rahmen des binären Geschlechtersystems bei dem sog. Gegengeschlecht, andere verorten sich nicht-binär oder gar nicht. Manche wollen etwas in ihrem Leben verändern, z.B. die soziale Geschlechtsrolle umstellen, manche möchten ihren Körper verändern, wieder andere erleben die Pubertät als derart unerträglich, dass sie diese zu unterdrücken suchen. Manche erfahren Unterstützung und Zuspruch, andere treffen auf Unverständnis, Ignoranz und Ablehnung, bis hin zu Bullying und sozialer Ausgrenzung, die zu hohen Belastungen führen können. Damit sind nicht selten Schulabwesenheit, schlechte Schulleistungen, drohender Schulabbruch sowie die Entwicklung psychischer Beschwerden bis hin zu Suizidalität verbunden. In diesem Prozess spielen Professionelle in der Schule eine wesentliche Rolle und tragen daher ein hohes Maß an Verantwortung. Um dieser gerecht werden zu können, bieten die Veranstaltenden an, Basiskenntnisse zu vermitteln und stellen konkrete Lösungsansätze vor.

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- die Bedürfnisse dieser Kinder / Jugendlichen hinsichlich der Selbstbestimmung bzgl. medizinischer und administrativer Möglichkeiten
- den bedürfnisorientierten Umgang mit trans und abinären Kindern / Jugendlichen
- die Lebenssituation von trans und abinären Kindern / Jugendlichen in Luxemburg
- die Risiko- sowie Schutzfaktoren für diese Kinder / Jugendlichen
- die momentane rechtliche Lage in Luxemburg
- die möglichen medizinischen Maßnahmen, die von trans und abinären Kindern / Jugendlichen in Anspruch genommen werden können.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- einen bedürfnisorientierten und respektvollen Umgang mit trans und abinären Kindern / Jugendlichen zu pflegen
- die Bedürfnisse dieser Kinder / Jugendlichen zu erkennen und diesen Rechnung zu tragen.

Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- reflektieren ihre Haltung zu den Themen Geschlechter, Geschlechternormen und Stereotypen
- entwickeln einen bedürfnisorientierten Umgang
- nehmen Äußerungen der jüngsten Kinder und der Jugendlichen bzgl. ihrer geschlechtlichen Selbstwahrnehmung ernst.

Inhalt / Contenu

Vermittlung von Kenntnissen über die Entwicklung von trans und abinären jungen Menschen in der Schule. Einblicke in verschiedene Lebenssituationen und Fragestellungen wie auch den aktuellen Möglichkeiten der Transition in medizinischem und rechtlichem Bereich.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

- Einführungsvortrag
- kollegialer Austausch anhand von Erfahrungsberichten und Veröffentlichungen
- ggf. Zeigen von Filmausschnitten, Zeitungsbeiträgen oder / und Buchausschnitten mit anschl. kritischer Diskussion
- Gruppenübung.

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Erik Schneider, Dr., Arzt, Formateur
Josephin Maltzahn, Erzieherin, Formatrice

Remarques / Anmerkung

Ein absolvierter Einführungskurs ist empfehlenswert.
Um an dieser Weiterbildung teilnehmen zu können, benötigen Sie eine Verbindung zu Microsoft Teams, ein Mikrofon und eine Kamera (PC oder Laptop, kein iPad oder Smartphone). Sie werden einen Arbeitstag vor dem ersten Termin zu Ihrer Gruppe in MS Teams hinzugefügt. Bitte melden Sie sich wenn möglich 5 Minuten vor Beginn des Webinars in Teams an.