Methodenvielfalt im Unterricht

Kontext / Contexte

MOSAIK-Klassen sind herausfordernd sowohl für Jugendliche als auch für die Erwachsenen.
Jugendliche in MOSAIK-Klassen sind hier in der Regel nicht oder nur bedingt freiwillig. Sie haben vielfache Erfahrungen des Scheiterns hinter sich, die oft auch aversive Haltungen gegenüber Schule und den ihnen vertrauten Unterrichtsabläufen zur Folge haben.
Um den Übergang in die MOSAIK-Klasse als Neuanfang nutzen zu können, kann es daher hilfreich sein, wenn diese Kinder nicht direkt mit den gleichen Unterrichtsmethoden konfrontiert werden, an denen sie zuvor gescheitert sind.

Die Erwachsenen sind oft mit Jugendlichen konfrontiert, die sich nicht nur in motivationaler Hinsicht unterscheiden, sondern auch bezogen auf Lerntempo, Begabung und nicht zuletzt die jeweilige Klassenstufe. Dies erfordert einen Unterricht, der sich organisatorisch dieser Herausforderung anpasst.

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- unterschiedliche Unterrichtsmethoden
- Kriterien, die ihnen bei der Auswahl einer für die Lerngruppe geeigneten Methode helfen
- Vor- und Nachteile unterschiedlicher Methoden - auch im Hinblick auf spezifische Herausforderungen bezogen auf
einzelne Schüler:innen.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- min. eine geeignete Methode auszuprobieren
- Unterricht methodisch im Hinblick auf die jeweilige Lerngruppe anzupassen.


Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- reflektieren über Vor- und Nachteile einzelner Methoden im Hinblick auf die Lerngruppe der MOSAIK-Klasse
- passen den Unterricht den Lernenden an (und zunächst nicht die Lernenden dem Unterricht)
- entwickeln eine fehlerfreundliche Haltung (auch in Bezug auf sich selbst)
- erfassen Unterrichtsentwicklung als einen Prozess, der in kleinem Schritten gegangen werden kann
- verstehen Unterricht als Beziehungshandeln.

Inhalt / Contenu

Die Lehrkräfte lernen folgende Unterrichtsmethoden kennen:
-Stationsarbeit
-Planarbeit (Tagesplan und Wochenplan)
-Projektarbeit.

Je nach Bedarf der Teilnehmenden sind darüber hinaus folgende Methoden möglich:
-dialogisches Lernen
-kooperatives Lernen
-selbstorganisiertes Lernen
-Lernen durch Lehren
-Darstellungsvernetzung (Mathematik).

Darüber hinaus werden folgende Formen der Unterrichtsdifferenzierung vorgestellt und können bei Bedarf vertieft werden:
-Hilfetreppe
-Lesetagebuch
-Leserolle
-Placemat
-offene Aufgaben
-Anpassung des Unterrichtsmaterials
-Helfersysteme.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

Im Vordergrund soll eine Arbeit im Sinne des pädagogischen Doppeldeckers (Prof. D. Wahl) stehen, bei welcher die Teilnehmenden die Methode zugleich erlernen und ausprobieren. Die vorgestellten Methoden sollen direkt im Hinblick auf die eigene Lerngruppe hinterfragt und angepasst werden und die Teilnehmenden sollen direkt erste eigene Schritte planen.

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Kerstin Pensé, Sonderpädagogin/Förderschullehrerin, Systemische Therapeutin (DGSF)

Remarques / Anmerkung

Bitte bringen Sie nach Möglichkeit Material zum eigenen Unterricht mit (analog oder digital), das sie für eine konkrete Unterrichtsplanung innerhalb der Weiterbikdung nutzen können.