Der konkrete Zugang zum Zahlenraum - Für den sicheren Aufbau von Zahlenverständnis und inklusive Kommunikation
(Code : D2-a-45)
Kontext / Contexte
In allen Epochen wird das jeweilige Bildungssystem herausgefordert, wenn die alten Maßstäbe nicht mehr zur Orientierung taugen.
Die Gesellschaft erwartet auch von den Kindern unserer Zeit, dass sie lernen, ordentlich zu rechnen, zu schreiben und zu kommunizieren; die Grundlagen zu erwerben, die es braucht, um in unserer Arbeitswelt zu bestehen. Es ist heute klar geworden, dass jedes Individuum sein eigenes Denkmuster und seinen eigenen Rhythmus mitbringt, den zu ignorieren niemandem Glück bringt. Wer den individuellen Prozess der Lernenden im Mathematikunterricht berücksichtigt, etwas für Hände und Augen bereitstellt, Teamarbeit und Bewegung zulässt, sowie seine eigene Faszination mitteilen kann, wird weniger Mühe mit dem Vermitteln des Stoffes haben. Wer anfangs mehr Zeit gibt, kommt später fundierter und zügiger voran.
Wie können wir Kinder für die Schönheit der Mathematik interessieren und ihnen ermöglichen, sich selbst ihr eigenes, sicheres Fundament zu bauen?
Zielsetzung / Objectifs
Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- die Systematik des Einmaleins
- die Herkunft und Geschichte der Null und ihre Einführung in Europa
- einsetzbare Lernmodule für Mathematische Themen verschiedener Klassenstufen
- die Wichtigkeit der Reihenfolge beim Erlernen der Zahlen ( 1. Greifen, 2. Abbilden, 3. Symbole einsetzen - E.I.S = enaktiv, ikonisch, symbolisch).
Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- das Einmaleins bis 100 mit Restsummen, modulo 9, oder Quersummen zu errechnen
- mathematisches Wissen zu vermitteln, indem sie die Faszination über Musterbildung und Struktur im Einmaleins mit den Schüler/-innen teilen und deren Ideen wahrnehmen
- Konzepte und Gedanken der Kinder zu vernehmen, bevor diese das sprachliche, bzw. symbolische Vokabular dazu besitzen
- mit Schülern/-innen auf Augenhöhe über Mathematik zu sprechen.
Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- reflektieren ihre eigene Haltung als Lehrende und vollziehen einen Strategiewechsel: sie werden Lernbegleiter
- unterstützen die Schüler/-innen im Sinne von Inklusion, gegenseitiger Anteilnahme, Respekt und Teamarbeit
- erkennen schnelle Auffassungsgabe und Kreativität von Schüler/innen ebenso wie langsame Gründlichkeit an.
Inhalt / Contenu
Zunächst sammeln wir im freien Spiel mit Zahlen, Farben, Papier und Bausteinen unsere eigenen Erfahrungen. Im Austausch mit den anderen Teilnehmer/-innen entdecken wir dabei Ansätze für alle Grundrechenarten. Durch systematische Anwendungen lernen wir überraschende Strukturen und Muster im Einmaleins zu erkennen und bei weiteren genussvollen Erkundungen erleben wir, wie sich unser Gefühl für das Verhältnis der Zahlen untereinander und damit auch der Sprache der Mathematik verändert. Wir entwickeln anhand von konkreten Rechenspielen Lerneinheiten, die im Mathematik-Unterricht genutzt werden können. Besondere Aufmerksamkeit widmen wir der Symmetrie, dem Stellenwertsystem und dem Einsatz der Ziffer Null. Wir werden verstehen, warum einige mathematische Themen dank dieser konkreten Methode schon früher eingeführt werden können, als gewohnt.
Mathematische Systeme lassen sich optimal mit Bausteinen kommunizieren; das Hantieren damit unterstützt Erkenntnisprozesse, Teamarbeit und mehr. Deshalb befürworte ich, dass Schulklassen im Werkunterricht ihre spezifischen Bausteine, inklusive Kiste, selbst herstellen und so durch Anwendung die Bezüge zwischen Handwerk und mathematischen Eigenschaften sehen. Bei einer Klassenstärke von 25 Kindern dauert es maximal 5 Minuten, bis 100 Bausteine fertig geschliffen sind. Es bedarf Buchenholz-Kanteln, Sperrholzbretter und Schnur für die Kiste, sowie eine Kapp-Säge, eine Oberfräse und eine Hand-Bohrmaschine.
Arbeitsformen / Approche méthodologique
- Spielerische Aneignung der Methode, einzeln und im Team
- bauen, rechnen und zeichnen in Einzelarbeit, um Muster und Strukturen zu erkennen
- Zusammenführen im Teamgespräch
- gemeinsames Kennen-Lernen und Erarbeiten von Modulen, bzw. Anwendungen für den Einsatz im Mathematik-Unterricht
- Diskussionen zwischen den Teilnehmenden, wie die Übergänge von Kita zu Grundschule und zu höheren Klassen verbindlicher gestaltet werden können.
Referent, Referentin / Formateur, formatrice
Claudia Maria Ammann, diplomierte bildende Künstlerin, Steinbildhauerin, Autorin des Quoai Materials/+Methode. Entwicklerin Sozio-kultureller Projekte mit Granit im öffentlichen Raum, unter anderem für Straße, Schule, Kita und Strafanstalt
Termin / Date et horaire
Groupe A
Modalité : | Présentiel |
---|---|
Date : | le vendredi 21 avril 2023 de 17 à 19 heures le samedi 22 avril de 9 à 12 et de 13 à 18 heures |
Lieu : | IFEN Walferdange - eduPôle - bâtiment 6 |
Nombre max. de participants : | 12 |
Places disponibles : | 3 |
Statut de la formation : | Formation attestée |
Délai d'inscription : | - |
Public cible
Contexte professionnel : | [EF_C1] Enseignement fondamental-Cycle 1 [EF_C2-4] Enseignement fondamental-Cycle 2-4 [ES] Enseignement secondaire [FP] Formation professionnelle |
---|---|
Catégorie de fonction : | Personnel enseignant Personnel éducatif et psycho-social |
Informations complémentaires : | personnel enseignant, éducatif et psycho-social |
Praktische Hinweise / Informations pratiques
Langue(s) : | allemand |
---|---|
Informations : | Institut de formation de l’Éducation nationale |
Documents liés à la formation
Zusatzinfos |