Online: Transgeschlechtlichkeit in der Schule

Kontext / Contexte

Transgeschlechtlichkeit in Kindheit und Adoleszenz ist noch immer ein weitgehend unbekanntes Thema und führt daher häufig zu Unsicherheiten im Umgang mit Kindern / Jugendlichen und ihren Eltern bzw. anderen Erziehungsberechtigen, unabhängig davon, ob der betreffende Mensch das Zuweisungsgeschlecht für sich annimmt oder nicht. Die auf Unkenntnis basierenden Unsicherheiten beziehen sich u.a. auf erste Zeichen einer möglichen Transgeschlechtlichkeit, das Alter des Auftretens, wie auch darauf, worin die Bedürfnisse dieser Kinder und Jugendlichen bestehen. Zusammenhänge mit kulturellen Geschlechternormen und Stereotypen werden diskutiert. Ferner geht es darum, wie auf Fragen und Ängste von Eltern der anderen Kinder / Jugendlichen geantwortet bzw. wie auf Verunsicherungen dieser Kinder / Jugendlichen reagiert werden kann. Im Konkreten geht es u.a. um Ein- bzw. Umschulung, Coming-out oder nicht, ggf. wann, Herangehensweisen von Eltern bzw. Professionellen (normalisierend, abwartend, vermeidend, bestätigend) wie auch erste Fragen bezüglich der Pubertät. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung liegt in der Erarbeitung von Umgangsweisen anhand praktischer Beispiele, die den Bedürfnissen der jungen Menschen Rechnung tragen.

Zielsetzung / Objectifs

Interkollegialer Austausch und Fallbesprechungen.

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- den Unterschied zwischen Geschlecht und Sexualität
- den Unterschied zwischen Inter- und Transgeschlechtlichkeit
- Basisaspekte bzgl. Transgeschlechtlichkeit in Kindheit und Adoleszenz
- die Bedürfnisse dieser Kinder und Jugendlichen
- den bedürfnisorientierten Umgang mit transgeschlechtlichen Kindern / Jugendlichen
- die Risiko- sowie Schutzfaktoren für diese Kinder / Jugendlichen
- die Lebenssituation von transgeschlechtlichen Kindern / Jugendlichen in Luxemburg.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- einen bedürfnisorientierten und respektvollen Umgang mit transgeschlechtlichen Kindern / Jugendlichen zu pflegen
- die Bedürfnisse dieser Kinder / Jugendlichen zu erkennen und diesen Rechnung zu tragen.

Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- reflektieren ihre Haltung zu den Themen Geschlechter, Geschlechternormen und Stereotypen
- entwickeln einen bedürfnisorientierten Umgang
- nehmen die Äußerung der jüngsten Kinder bzgl. ihrer geschlechtlichen Selbstwahrnehmung ernst.

Inhalt / Contenu

Vermittlung von Kenntnissen über die geschlechtliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, deren Zuweisungsgeschlecht von ihrer geschlechtlichen Selbstwahrnehmung bzw. Selbstverortung abweicht. Darüber hinaus werden Einblicke in ihre unterschiedlichen Herausforderungen und Lebenssituationen gegeben sowie von Erfahrungen mit Familie und schulischen bzw. paraschulischen Institutionen berichtet. Ein Schwerpunkt liegt in dem Erkennen von ersten Zeichen von Bullying und Normalisierungsversuchen durch andere Kinder / Jugendliche wie auch durch andere Eltern und Professionelle. Ferner Kompetenzvermittlung im Umgang mit transgeschlechtlichen Kindern / Jugendlichen im schulischen Alltag.

Die Veranstaltung ist der Teil eines modular aufgebauten Fortbildungsangebotes zu Inter- und Transgeschlechtlichkeit.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

- Einführungsvortrag mit Begriffsklärungen
- Erarbeitung des Status Quo in Luxemburg anhand von Erfahrungsberichten und Veröffentlichungen, evtl. Zeigen von Filmausschnitten
- Diskussion von Zeitungsbeiträgen und / oder Buchausschnitten
- Gruppenübung

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Erik Schneider, Dr., Arzt, Formateur
Phine Maltzahn, Erzieherin, Formatrice

Remarques / Anmerkung

Ein absolvierter Einführungskurs ist empfehlenswert.
Einbringen konkreter Situationen aus dem schulische Alltag der Teilnehmenden ist unabdingbar für das Gelingen der Veranstaltung, da der Schwerpunkt auf Austausch gelegt ist, weniger aud Wissenstransfer.
Um an dieser Weiterbildung teilnehmen zu können, benötigen Sie eine Verbindung zu Microsoft Teams, ein Mikrofon und eine Kamera (PC oder Laptop, kein iPad oder Smartphone). Sie werden einen Arbeitstag vor dem ersten Termin zu Ihrer Gruppe in MS Teams hinzugefügt. Bitte melden Sie sich wenn möglich 5 Minuten vor Beginn des Webinars in Teams an.