Einführung in die Neue Systemische Autorität

Kontext / Contexte

Als Lehrer/-innen und Erzieher/-innen arbeiten Sie meistens allein. Die Klassen werden immer heterogener und Sie werden mit immer schwierigeren Verhalten von Schüler*innen konfrontiert. Gleichzeitig haben Sie nicht mehr selbstverständlich ein Bündnis mit den Eltern, vielleicht haben sie manchmal das Gefühl, die Eltern sind eher Widersacher. Autorität als Lehrer*in entsteht nicht mehr automatisch durch die Rolle des Lehrers/ der Lehrerin. Autoriät muss erst "erworben" werden. Die Erwartungen an das Lehrpersonal sind jedoch gestiegen. Lehrer/-innenn sollen nicht mehr nur unterrichten, sondern auch erziehen.

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- die Haltung der Neuen Systemischen Autorität
- die Bedeutung der eigenen Präsenz
- die Handlungsebenen der Neuen Systemischen Autorität
- das Konzept der Wachsamen Sorge
- kennen erste Anwendungsmöglichkeiten des Konzeptes.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- die Haltungs- und Handlungsebenen der Neuen Systemischen Autorität in Bezug auf den persönlichen Arbeitskontext zu reflektieren
- neue Sichtweisen zu entwickeln, welche Aspekte in der persönlichen Situation hilfreich sein könnten
- erste Handlungsansätze in die Praxis umzusetzen.

Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- überprüfen die Haltung der Neuen Systemischen Autorität für sich
- erfahren Möglichkeiten, aus Machtkämpfen auszusteigen, um die Beziehung zu den Schüler*innen zu verbessern
- gewinnen für sich Klarheit im Handeln durch die Reflexion der eigenen Werte
- reflektieren ihre eigene Selbstwirksamkeit.

Inhalt / Contenu

Das Konzept der Neuen Autorität wurde für Pädagogen und Eltern aus Haltung und Methoden des gewaltlosen Widerstands entwickelt. Aus einen Konzept zunächst für hoch eskalierte Situationen wurde ein pädagogisches Konzept. Der Begriff "Neue Autorität" entstand aus der Abgrenzung gegenüber der alten Autorität, die aus Machtverhältnissen agiert.

In der Weiterentwicklung entstand der Begriff der Systemischen Autorität. Autorität entsteht in der Interaktion miteinander. Die systemische Sichtweise ist Grundlage der Haltung und aller Handlungen.

Dabei besteht eine Grundannahme darin, dass es in eine Sackgasse führt, wenn sich der Erwachsene ausschließlich auf das Kind konzentriert. Im Mittelpunkt des Konzeptes stehten Lehrer*innen/ Pädagog*innen und ihre Selbstwirksamkeit. Damit sollen pädagogische Haltung und Handlung gestärkt werden. Basierend auf der Grundannahme, dass es den Kindern auch besser geht, wenn Lehrer*innen nachhaltig und positiv gestärkt sind.

Das Konzept der Systenischen Autorität setzt auf Reflexion, Transparenz, Beziehung, Kooperation, sowie ein "Gegenüber" und fördert damit Deeskalation, persönliche und kollektive Stärke, die Zuversicht, die Handlungsfähigkeit und den Selbstwert von Lehrer*innen, Eltern und Schüler*innen.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

interaktive teilnehmerorientierte Seminargestaltung
inhaltliche Inputs
Vertiefung der Inputs durch Übungen in der Gruppe, Eigenreflexion, Kleingruppenarbeit und Plenum
dynamische Prozessgestaltung
kollegiale Beratung in der Anwendung der Inhalte

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Bruno Flock, Dipl. Heilpädagoge, Coach für Neue Autorität

Remarques / Anmerkung

Bitte bringen Sie eigene Fallbesispiele aus Ihrem Alltag mit. Die Inhalte dieser Fortbildung können in der fortlaufenden Gruppe "Schule als Sicherer Ort - Vertiefungsgruppe Neue Systemische Autorität" vertieft werden.