Klimawandel und Klimagerechtigkeit - Methoden und Inhalte des Globalen Lernens für Grundschulen

Kontext / Contexte

Globale Nachhaltigkeit, Menschenrechte, Landraub, Klimawandel, Ressourcenschutz und nachhaltige indigene Lebensweisen sind zentrale Arbeitsfelder der ASTM und fester Bestandteil entwicklungspolitischer Bildungsarbeit. Die Bedeutung einer gleichwertigen Behandlung von Umwelt- und Entwicklungsperspektiven findet sich schon im Grundsatz 4 der Rio-Deklaration von 1992, die besagt, dass eine nachhaltige Entwicklung nur möglich sei, wenn der Umweltschutz als Bestandteil des Entwicklungsprozesses und nicht von diesem getrennt betrachtet werde, eine Aussage, die durch die von der UN formulierten globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) 2015 bestätigt wurde.
Der weltweit steigende Konsum sowie die landwirtschaftliche Nutzung und die Rohstoff-Ausbeutung auf indigenen Territorien führen zur Verletzung grundlegender sozialer Rechte, der Zerstörung von Lebensräumen und einem nicht umkehrbaren Verlust der Biodiversität.
Auf der Basis der tagtäglichen Erfahrungen unserer Partnerorganisationen im globalen Süden mit den Auswirkungen der Globalisierung möchte die ASTM zur Bewusstseinsbildung und zur Übernahme globaler Verantwortung auf individuellem und gesellschaftlichem Niveau beitragen. Ohne soziale und ökologische Gerechtigkeit auf lokalem Niveau kann es keine globale Nachhaltigkeit geben. Die Fortbildung „Klimawandel und Klimagerechtigkeit - Methoden und Inhalte des Globalen Lernens für Grundschulen" bietet die Grundlagen für Lehrpersonal, um Kinder auf ein Engagement als kritische Verbraucher im Sinne einer nachhaltigeren Lebensweise vorzubereiten.

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- die gesellschaftliche Dimension und die globalen Voraussetzungen und Folgen unseres alltäglichen Konsums
- die Kernproblematik des Phänomens „Klimawandel“ im Rahmen der globalen Nachhaltigkeitsdiskussion
- die Bildungsaktivitäten der ASTM in den Bereichen “Globales Lernen”, „Klimawandel“ und “Nachhaltige Entwicklung”, die die gerade erworbenen Kenntnisse vertiefen und ergänzen
- die motivierende und aktivierende Wirkung der Gestaltungsmöglichkeiten des Globalen Lernens/ der BNE (“Global denken - lokal handeln”)

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- das Phänomen Klimawandel und seine Dimensionen von Nachhaltigkeit kritisch zu hinterfragen
- die eigene Rolle und Verantwortung in der globalisierung und insbesondere im Klimawandel zu analysieren
- Motor neuer Gruppenaktivitäten im Bereich „Globale Nachhaltigkeit und Klimawandel“ zu sein (Gestaltungskompetenz)
- Perspektivenwechel zwischen Ländern des globalen Südens und Nordens zu vollziehen und anzustoßen
- das Thema „Klimawandel“ fächerübergreifend und praktisch in den Lern- und Lebensbereich ihrer Zielgruppe zu „übersetzen“ und zu integrieren (Gestaltungskompetenz)

Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- werden für die Komplexität der Nachhaltigkeitsdiskussion im Rahmen des Phänomens „Klimawandel/ Klimagerechtigekeit“ sensibilisiert
- reflektieren verschiedene Perspektiven von Nachhaltigkeit und globalem Klimawandel, darunter auch indigene Perspektiven
- sehen gesellschaftliche und politische Transformationsprozesse als Basis struktureller Veränderungen

Inhalt / Contenu

Anhand praxisnaher Beiträge und mit Hilfe kurzweiliger, partizipativer Methoden werden inhaltliche Zusammenhänge zwischen dem globalen Klimawandel, unserem Konsum und seinen Folgen analysiert. Auch die neuesten Erkenntnisse des Weltklimarates werden zielgruppengerecht vermittelt. Ziel ist es, mit Hilfe der neu erworbenen Kompetenzen gemeinsam Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung zu übernehmen und Alternativen zur positiven Mitgestaltung gesellschaftlicher Aktivitäten entwickeln zu können. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Anbindung an den luxemburgischen Lehrplan und dem motivierenden Lernen durch den Lebensweltbezug der Teilnehmenden bzw. der finalen Zielgruppe Grundschulkinder.

Begrüßung, Kennenlernen und Einführung der digitalen Lernplattform
Modul 1 - Thematischer Einstieg und Perspektivenwechsel

Klimawandel konkret im Unterricht:
Modul 2 - Die Empfehlungen des IPCC
Modul 3 – Methoden zum Einstieg ins Thema (Wetter/Klima/Klimazonen)
Modul 4 - Der Treibhauseffekt: natürlich und menschengemacht
Modul 5 - Experimente zum Klimawandel
Modul 6 - Die globalen Folgen des Klimawandels - Klimagerechtigkeit
Modul 7 - Handlungsmöglichkeiten/ Aktions- und Projektideen für Kinder
Modul 8 - Evaluierung mit Metalog, IFEN-Auswertung und weiterführendes Material

Themenbereiche:
=> Konzepte und Methoden des Globales Lernens
=> Nachhaltigkeit
=> thematischer Schwerpunkt Klimawandel/ Klimagerechtigkeit
=> Perspektivenwechsel und indigene Konzepte
=> Einbindung des Themas "Klimawandel“ in den luxemburgischen Lehrplan
=> Menschenrechte
=> Entwicklungszusammenarbeit
=> begrenzte Ressourcen/ Zugang zu Landressourcen/ globale Verteilung von Ackerland

Arbeitsformen / Approche méthodologique

Einzel- und Gruppenübungen aus der Bildungsarbeit mit Kindern: Diskussionen und PowerPoint-Präsentationen werden ergänzt durch Positions- und Rollenspiele, Lernstationen und Theatersequenzen sowie die Einführung einer digitalen Lern-Plattform und eine Evaluierung mit Metalog-Materialien

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Linda Zahlten, Medienwissenschaftlerin, Bildungsreferentin der ASTM
Birgit Engel, Dipl. Physische Geografie, Trainerin für Globales Lernen, Bildungsreferentin der ASTM
Michelle Dammé, Soziologin, Bildungsreferentin des CITIM

Remarques / Anmerkung

Alle Teilnehmer/-innen erhalten die Dokumentation der Fortbildung, ein Zertifikat, weiterführendes pädagogisches Material sowie die Möglichkeit zur Einschreibung als Nutzer der digitalen Lern-Plattform und der CITIM-Bibliothek