Gesetz vom 10. August 2018 zur Änderung von Geschlecht und Vornamen

Kontext / Contexte

Am 16. September 2018 trat das Gesetz zur Änderung der Geschlechtsangabe sowie des oder der Vornamen im Personenstandsregister für jene Personen in Kraft, die sich nicht mit dem in der Geburtsurkunde vermerkten Geschlecht zugehörig empfinden. Ihnen ist es nun möglich, durch Antrag beim Justizministerium Geschlechtseintrag wie auch Vornamen ändern zu lassen.

Wenn eine Person das 18. Lebensjahr erreicht hat, kann sie den Antrag selber stellen, ab dem 5. Lebensjahr erfolgt dies durch die sorgeberechtigten Eltern. Ferner gibt es Unterschiede, z.B. wenn eine Person über die luxemburger Nationalität verfügt oder bei über 18-Jährigen, ob sie unter Vormundschaft oder Pflegschaft stehen.

In jedem Fall ist es erforderlich, dass dem Antrag Bescheinigungen beigefügt werden, aus denen hervorgeht, wie die Person bekannt ist. Die Bescheinigungen von Professionellen schulischer Einrichtungen und Institutionen bei Ausbildungen wie auch Professionellen des Centre psycho-social et d‘accompagnement scolaires (CePAS) können bei der Antragstellung eine gewichtige Rolle spielen.

Zielsetzung / Objectifs

Wissen
Die Teilnehmer/-innen kennen:
- den Unterschied zwischen Inter- und Transgeschlechtlichkeit
- die Bedeutung des als passend empfunden Vornamens und Pronomens für Intersex- und trans’Personen
- Folgen von Misgendern
- die Gesetzeslage
- die Inhalte, die bei einer Bescheinigung nach dem Gesetz vom 10. August 2018 zur Änderung der Geschlechtsangabe sowie des oder der Vornamen im Personenstandsregister angegeben werden müssen.

Fähigkeiten
Die Teilnehmer/-innen sind in der Lage:
- einen bedürfnisorientierten und respektvollen Umgang mit inter- und transgeschlechtlichen Menschen zu pflegen, was das Verwenden des als passend erachteten Vornamens und Pronomens einschliesst
- auf Nachfrage eine Bescheinigung nach dem Gesetz vom 10. August 2018 zur Änderung der Geschlechtsangabe sowie des oder der Vornamen im Personenstandsregister auszufüllen.

Haltung
Die Teilnehmer/-innen:
- reflektieren ihre Haltung zu dem Thema Geschlecht, Geschlechternormen und Stereotypen
- entwickeln einen bedürfnisorientierten Umgang mit den Lernenden.

Inhalt / Contenu

Kenntisse über das neue Gesetz zur Änderung der Geschlechtsangabe sowie des oder der Vornamen im Personenstandsregister wie auch über Inhalte der Bescheinigungen, die Professionelle schulischer Einrichtungen wie auch des Centre psycho-social et d‘accompagnement scolaires (CePAS) in diesem Prozess ausstellen können.

Arbeitsformen / Approche méthodologique

Einführungsvortrag mit Begriffsklärungen und Darlegen von Bedarfen hinsichtlich des Umganges mit Vornamen und Pronomen, Vorstellung des Gesetzes vom 10. August 2018 zur Änderung der Geschlechtsangabe sowie des oder der Vornamen im Personenstandsregister, Vorgehen bei unterschiedlichen Lebensbedingungen, Präsentation der jeweiligen Webseite guichet.lu und Fragen / Diskussion, Schlussfolgerungen und Evaluation.

Referent, Referentin / Formateur, formatrice

Erik Schneider, Dr., Formateur
Dina Ramcilovic, Juristin, Justizministerium

Remarques / Anmerkung

Fragen können im Vorfeld gerne an die Formateure unter tgluxembourg@gmail.com gesandt werden und sind willkommen.