Intersex und Schule in Luxemburg
(Code : B2-b-84)
Kontext / Contexte
In Luxemburg gibt es auch nach der Intersex-Tagung am 21./22. März 2017 in der Abbaye de Neumünster keine Intersex-Menschen, die sich öffentlich äußern. Weiterhin fehlen offizielle Zahlen zu Geburten von Intersex-Kindern sowie zur medizinischen Praxis. Nur ein Zeitungsartikel belegt die Anwendung medizinischer Maßnahmen ohne Einwilligung von Intersex-Kindern. Dieses nahezu absolute Tabu hält die praktisch vollständige Unsichtbarkeit von Intersex-Menschen und ihren Familien im öffentlichen Raum aufrecht. Auch im Erziehungssystem und im Lehrstoff sind Intersex-Kinder weiterhin kaum sichtbar. Sofern Intersex im Biologieunterricht überhaupt angesprochen wird, dann als Fehlbildung mit Krankheitswert. In der Praxis bedeutet dies, dass Lehrende vermeintlich nichts mit Intersex-Kindern zu tun haben. Bei einem Vorkommen von 1 bis 2 im Rahmen von medizinischen Untersuchungen „auffälligen“ Intersex-Kindern auf 1000 ist jedoch davon auszugehen, dass auch Luxemburg keine Intersex-freie Zone ist. Da Kinder mit Intersex-Variationen aufgrund traumatischer Erfahrungen nicht zuletzt durch die medizinische Praxis oft Verhaltensauffälligkeiten und eine erhöhte Suizidalität zeigen, stellt sich die Frage, welche Rolle Professionelle im Erziehungsbereich gegenüber diesen Kindern einnehmen können, um ihren Bedürfnissen Rechnung zu tragen.
Zielsetzung / Objectifs
Vermittlung von Kenntnissen über die körperliche Geschlechtsentwicklung, die häufigsten Intersex-Variationen und die gängige medizinische Praxis. Gegenüberstellung der medizinischen Betrachtungsweise, der Lebensrealität von Intersex-Kindern und Eltern sowie aktueller Stellungnahmen von UN-Menschenrechtsausschüssen. Davon ausgehend Klärung der Bedürfnisse des Schulpersonals betreffend sinnvolle Aufnahme des Themas in den Schulunterricht und zum Umgang mit Intersex-Kindern/Jugendlichen und ihren Familien. Vergleich zwischen der jetzigen Situation von Intersex-Kindern/Jugendlichen und ihren Eltern in Luxemburg und der Zukunftsvision für unser Land.
Inhalt / Contenu
- Einführung in die biologischen Grundlagen von Intersex, kurzer geschichtlicher Überblick über den gesellschaftlichen Umgang mit „Hermaphroditen“ in Europa und der Entwicklung der gängigen medizinischen Praxis
- Einblicke in verschiedene Lebenssituationen von Intersex-Kindern/Jugendlichen
- Vorschläge aus Betroffenensicht, wie die Betreuung im Erziehungssystem die Bedürfnisse von Intersex-Kindern besser berücksichtigen kann
- Vermittlung der aktuellen Situation aus Sicht intergeschlechtlicher Menschen, Vergleich mit der Situation in Luxemburg anhand von Erfahrungsberichten und Veröffentlichungen
Die Veranstaltung ist der Teil eines modulär aufgebauten Fortbildungsangebotes zu Inter- und Transgeschlechtlichkeit.
Arbeitsformen / Approche méthodologique
Austrahlung des Filmes Intersexion (1h08) und Begriffsklärung, Erfahrungsbericht einer Intersex-Person mit Fragen/Antworten, danach Herangehensweisen der Medizin aus Menschenrechtsperspektive, Vortrag über die biologische Vielfalt des Körpergeschlechtes und Möglichkeiten, diese Kenntnisse in den Unterricht einzubringen.
Referent, Referentin / Formateur, formatrice
Daniela Truffer, Weiterbildnerin, Organisation Zwischengeschlecht.org
Markus Bauer, Weiterbildner, Organisation Zwischengeschlecht.org
Heinz-Jürgen Voss, Prof., Weiterbildner, Professur für Sexualwissenschaft und sexuelle Bildung
Remarques / Anmerkung
Fragen sowie Vorstellung konkreter Situationen aus dem Schulalltag können im Vorfeld gerne an die Formateure unter tgluxembourg@gmail.com gesandt werden und sind sehr willkommen
Termin / Date et horaire
Groupe A
Modalité : | Présentiel |
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Date : | le jeudi 1er février 2018 de 13.30 à 17.30 heures |
Lieu : | K.U.S.S. Kultur - Sport - Scheierhaff - Salle de concert et de spectacle, ARTIKUSS |
Nombre max. de participants : | 200 |
Places disponibles : | 133 |
Statut de la formation : | Formation attestée |
Délai d'inscription : | - |
Groupe B
Modalité : | Présentiel |
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Date : | le vendredi 2 février 2018 de 17 à 21 heures |
Lieu : | IFEN Walferdange - eduPôle - bâtiment 3 - salle Guillaume |
Nombre max. de participants : | 160 |
Places disponibles : | 144 |
Statut de la formation : | Formation attestée |
Délai d'inscription : | - |
Groupe C
Modalité : | Présentiel |
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Date : | le samedi 3 février 2018 de 9 à 13 heures |
Lieu : | Lycée Classique de Diekirch - Ancien Bâtiment |
Nombre max. de participants : | 30 |
Places disponibles : | 0 |
Statut de la formation : | Formation annulée |
Délai d'inscription : | - |
Public cible
Contexte professionnel : | [EF_C2-4] Enseignement fondamental-Cycle 2-4 [ES] Enseignement secondaire [EF_C1] Enseignement fondamental-Cycle 1 [FA] Formation des adultes [EPS] Prise en charge éducative et psycho-sociale |
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Catégorie de fonction : | Personnel enseignant Personnel éducatif et psycho-social Personnel dirigeant et coordonnant |
Informations complémentaires : | personnel enseignant, éducatif et psycho-social |
Praktische Hinweise / Informations pratiques
Langue(s) : | allemand |
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Informations : | Institut de formation de l’Éducation nationale |
Organisation : | formation organisée en coopération avec l'association Intersex & Transgender Luxembourg, le Centre pour l’égalité de traitement, le Planning Familial et le Festival de film de Douarnenez |